Es passiert ja doch was für Ai Weiwei, sogar hier in München. Jetzt frage ich mich (so als untoter Altägypter), ob ich am Sonntag um 13 Uhr schon lebendig genug bin, um da hin zu gehen...

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jean stubenzweig, Freitag, 15. April 2011, 22:10
So gut und wichtig ich das finde. Aber wenn Sie hingehen, dann halten Sie bitte (für die Kameras) ein Schild hoch, auf dem auf alle inhaftierten Andersdenkenden hingewiesen wird. Das sind nach meinen Informationen nicht eben wenige. Nur kennt die hierzulande niemand.

arboretum, Freitag, 15. April 2011, 22:22
Ein paar Namen fürs Schild gefällig?

Der Blogger Yang Hengjun, der Dissident Liu Xianbin (sitzt seit 1989 die meiste Zeit im Gefängnis, hat gerade wieder zehn Jahre bekommen für die kritischen Artikel, die er schrieb), etliche Anwälte - darunter Liu Xiaoyuan, Liu Zhengqing, Tang Jingling, Teng Biao, Tang Jitian and Jiang Tianyong - sowie 100 Internetaktivisten.

sethos, Samstag, 16. April 2011, 02:22
Ich glaube, ich gehe nicht hin.

Da war noch ein anderer Artikel über 'eine Aktion von Künstlern, über Facebook organisiert'. Ich bin kein Künstler, jedenfall kein offizieller jenseits von 'jeder ist ein Künstler', und auf Facebook bin ich auch nicht...

gorillaschnitzel, Samstag, 16. April 2011, 03:24
Stubenzweig: Statt anderen irgendwelche Vorschriften zu machen, wie sie auf Demos zu erscheinen zu haben, könnten Sie abwexxlungshalber selbst mal hingehen.
Bled daherplärrn koa a jeda.

jean stubenzweig, Samstag, 16. April 2011, 12:22
Gerne frage ich Sie auch hier: Ist es Ihnen überhaupt möglich, sich mal nicht im Ton zu vergreifen und etwas sachlich kundzutun, wenn Sie zu Gast sind?! Es scheint an der Uhrzeit zu liegen, deren Folgeerscheinungen Sie nicht in den Griff kriegen. Zur gleichen Zeit haben Sie bei mir drüben rumgepöbelt. – Sie mögen mich nicht. Nun gut. Ich habe andere Formate als Sie überlebt.

Ich habe Vorschriften gemacht? Na, ich weiß nicht. Zwischen denen und Vorschlägen sehe ich dann doch einen kleinen Unterschied. Sethos selbst hat in Erwägung gezogen, dorthin zu gehen, und ich habe auf einen weiteren Umstand hingewiesen. Und woher wollen Sie wissen, wann und wohin ich zu welchen Demonstrationen gehe? Ihre Rechthaberei ist nichts als kleingeistig anmaßend. Sie führen sich auf, als ob Sie der Allwissende wären. Halten Sie doch einfach mal die Klappe oder brüllen ihre nächtlichen Stammtischbrüder an.

sethos, Samstag, 16. April 2011, 16:49
Ah, die Gentlemen haben sich schon anderweitig beharkt. Dann muß ich nicht fürchten, hier eine Bloggerfehde ausgelöst zu haben.

Nein, wenn ich da hin gehe, dann einfach nur, damit die, die immer zählen, noch eine Nase mehr zu zählen haben. Und wenn ich nicht hingehe, dann, weil Untote an einem Sonnntag um 13 Uhr tendenziell einfach nicht lebendig sind, und auch, weil mir die Elemente 'Aktion von Künstlern' und 'organisiert über Facebook' nicht gefallen. Ich mache nicht in Fratzenbuch, und während es natürlich so ist, daß manche Leute mit Kunst ihr Geld verdienen, finde ich doch diese gewisse Haltung des 'Künstler-Seins' schrecklich elitär, und halte es eher mit Beuys, der gesagt haben soll, jeder Mensch sei ein Künstler, oder mit Hundertwasser (!!), dem der Ausspruch zugeschrieben wird, 'Das wahre Analphabetentum ist die Unfähigkeit, schöpferisch tätig zu sein'.

Jedes Kind malt, bastelt, baut; doch während wir erwachsen werden, erwartet die Gesellschaft von uns, das abzulegen und unseren Gesamtvorrat an kreativem Impetus in enge Bahnen zu lenken: Erwerbsarbeit, das Heimwerken von nützlichen Dingen, ein akzeptiertes und von Regeln umgebenes Hobby. An diese Grenzen habe ich mich nie gehalten. Die Haupterwerbskünstlerin von nebenan (im alten Haus) bescheinigte mir, meine Siebdruck-T-Shirts seien eindeutig Kunst. Ich fand es halt nur lächerliche bis superironisch, wie plötzlich alle Leute mit einem kommerziell produzierten Che Guevara herumliefen, und wollte selbst einfach eine ganz andere Visage auf der Brust tragen. Aber bin ich deshalb 'ein Künstler'? Für Beuys und Hundertwasser ja; aber ich habe keine Lust, mit kleineren Geistern als denen zu diskutieren, ob ich mich mit einem Stuhl vors chinesische Generalkonsulat setzen darf, um gegen die Inhaftierung von Ai Weiwei zu protestieren, dessen Namen man hierzulande kennt, wenn man seine Abendnachrichten auf Arte und nicht irgendeinem Privatsender anschaut. Im Gegensatz zu all den anderen leidenden Millionen, die den durchschnittlich gebildeten Europäer ungefähr so tangieren wie der sprichwörtliche Sack Reis*, der in China umfällt. Ai Weiwei ist in dem Kontext aber der Löffelstil, mit dem memetisch diese gesamte Dose Würmer aufgemacht wird, deshalb ist es wichtig, seinetwegen zu protestieren.

Eine Demo nicht nur für Künstler, wo man sich nicht beim Fratzenbuch anmelden muß, um sich für sie vorzumerken, wäre mir aber bedeutend lieber.



* ich persönlich sage eher, 'wie eine Wasserstandsmeldung vom Nil', aber das hat historische Gründe, wie bei einem untoten Altägypter zu erwarten.

arboretum, Samstag, 16. April 2011, 17:54
Sie können ja stattdessen die Petition von amnesty international unterschreiben - bei den ai-Briefen weiß man wenigstens aus Erfahrung, das die etwas bewirken. Während so ein Künstler-Demo-Event den chinesischen Regierenden im Zweifelsfall egal ist, da weit weg.

sethos, Samstag, 16. April 2011, 18:02
Die habe ich auch schon unterschrieben! Das ist ja keine große Sache.

Wenn Leute physisch auf der Straße stehen und Nachrichtenkameras das filmen, dann hat das aber nochmal eine ganz andere Größenordnung, als wenn man nur, online oder offline, etwas unterschreibt und das Papier dann wo abgeliefert wird (physisch oder virtuell).

Deshalb hat es auch generell immer noch Sinn, zu Demos zu gehen.

arboretum, Samstag, 16. April 2011, 18:12
Generell ist das natürlich sinnvoll. Aber in diesem Fall glaube ich nicht, dass das die chinesische Regierung sonderlich beeindruckt, wenn da im deutschen Fernsehen irgendwelche Bilder von der Demo laufen, die im chinesischen TV eh nicht zu sehen sein werden. Die Briefe können sie nicht so leicht ignorieren (ich schicke lieber Briefe, E-Mails lassen sich zu leicht wegfiltern und im Orkus versenken).

sethos, Samstag, 16. April 2011, 19:29
Will ich die chinesische Regierung beeindrucken, oder vielleicht die Aufmerksamkeit der westlichen Öffentlichkeit auf ein Problem lenken, das mit dem Land besteht, wo die meisten Non-Food-Artikel herkommen, die sie so kaufen?

Oder vielleicht nur in einem kreativen, symbolischen Akt meine eigene extreme Unzufriedenheit mit den Zuständen der Welt bekunden?

Beziehungsweise Teil einer größeren Gruppe sein (je mehr, desto besser), die diese Absichten hegt?

Ich weiß nicht...

jean stubenzweig, Samstag, 16. April 2011, 20:03
«Schrecklich elitär», das sehe ich ebenfalls so, und Ihre Haltung, bester Sethos, ist meines Erachtens die richtige, weil gerade. Es ließe sich aber auch so charaktersierieren: Dieses Elitäre ist ein ziemlich einfältiges Schranzendenken. Gesteigert hat sich das nicht zuletzt durch diese unangenehme bis peinliche Entwicklung des Kunstmarktes, der höfisches Gebaren wie weiland zu Versailles zelebriert. Ich habe beruflich seit Mitte der achtziger Jahre fast ausschließlich mittendrin gesteckt und hatte auch das Vergnügen, mit Beuys einige Gespräche zu führen. An dieser Entwicklung hätte er keine Freude gehabt. Und daß, das nur nebenbei, jeder ein Künstler sei, das hat er so nie gesagt. Ich habe immer wieder darauf hingewiesen, doch genutzt hat es nichts. Aber manch einem ginge ja auch eine zauberhaft schlichte Formel, gar ein Redezitat verloren. Joseph Beuys habe gesagt ..., wer mag, kann den Rest bei mir zuende lesen.

gorillaschnitzel, Samstag, 16. April 2011, 20:15
@stubenzweig: Hier wie dort hätten Sie die manchmal derbe Ausdrucksweise von Südstaatlern (und wie die gemeint ist) wenigstens erahnen können. War Ihnen scheint´s nicht möglich. Stattdessen klugscheißern Sie genau den Rotz runter, den Sie mir vorwerfen. Fehlts an der Logik oder ist das ein Charakterzug?

sethos, Samstag, 16. April 2011, 20:18
Wikipedia sieht das mit dem Zitat etwas anders, aber auch da schwingt dieses Element von dem Potential mit, das die meisten verschwenden oder verlieren.

Der Artikel interpretiert vielleicht auch ein bißchen zu viel aus Beuys' anthroposophischen Tendenzen heraus, um so wirklich ganz den Wikipedia-Standards zu entsprechen. Andererseits, wenn man den Anthroposophen eine Sache wirklich nicht vorwerfen kann, dann, das kreative Potential der Menschen zu unterdrücken. Wenigstens meinen sie nicht, malen und basteln ist nur für Kinder und für Profis, die damit Geld verdienen.-

arboretum, Samstag, 16. April 2011, 20:28
Bessert sich denn die eigene Unzufriedenheit durch solch symbolischen Akte? Und ändern die gar das Kaufverhalten der Bevölkerung? Die weiß doch längst, dass dort Menschenrechte mit den Füßen getreten werden und viele Produkte auch recht giftig sind (vom Spielzeug bis zum Tee).

Ob und wie ein Leben ohne "made in China" überhaupt möglich ist, hat die amerikanische Wirtschaftsjournalistin Sara Bongiorni ja schon vor einigen Jahren für zwölf Monate ausprobiert und aufgeschrieben (siehe z.B. auch dieses Interview). In Deutschland ist das übrigens nicht anders, im verlinkten Tagesspiegel-Artikel werden auch die Erfahrungen jener deutschen Familie beschrieben, die das mal einen Monat lang ausprobierte.

sethos, Samstag, 16. April 2011, 20:37
Man kann den Sinn und Unsinn von Protest jeder Art hinterfragen, klar. Ich würde sagen, Pi mal Daumen, wenn sich jemand an dem Protest stört, war er sinnvoll.

Mal sehen, ob sich an einem Sonntagmittag in Nymphenburg überhaupt wer dran stört...

arboretum, Samstag, 16. April 2011, 20:44
Noch sinnvoller ist's, wenn sich die daran stören, denen er gilt. :-)

gorillaschnitzel, Samstag, 16. April 2011, 20:55
Oh doch, das stört die Jungs im Konsulat ziemlich. Früher standen da öfter mal Falun Gong-Demonstranten (stehen vielleicht immer noch?). Drinnen hat man grimmig geschaut und ich war mir nicht sicher, ob die Polizei die draußen oder die drinnen beschützen musste.

sethos, Samstag, 16. April 2011, 21:04
Na, das ist doch mal ermutigend. Wenn ich mich da morgen wirklich aufraffe (was ich ungeachtet aller Fürs und Widers noch nicht weiß!), dann hoffe ich, ordentlich zu stören.

Sowohl Konsulatsangestellte als auch brave Sonntagsspaziergänger.

jean stubenzweig, Samstag, 16. April 2011, 21:45
Mir ist «der aus dem Zusammenhang gelöste Satz ...» anders, weitaus schlichter in Erinnerung. Auch anläßlich der Pressekonferenz zu Zeige deine Wunde und danach noch einige Male hatten wir darüber gesprochen. Beuys griff das Ganze anschließend sicher nicht zuletzt deshalb später wieder auf, weil er immer wieder daraufhin angesprochen wurde. Außerdem war er längst tot, als der Spruch so richtig in den Konjunkturkreislauf geriet. – Aber ich bin auch kein Jünger. Ich stehe Platscheks glaubensunbelasteter Meinung wie ihm selbst näher.

Ansonsten klinke ich mich hier aus. Ich komme den feingeistigen Anmerkungen dieses schwäbischen Edelgorillas nicht hinterher. Solche intellektuellen Flüge gehen mir zu weit hinauf, denen kann ich nicht folgen. Oder anders: Der Mann ist mir zu sehr auf Krawall aus.

gorillaschnitzel, Sonntag, 17. April 2011, 00:06
Soso. Zu Ihren Gunsten verzichte ich jetzt auf Zitate von Ihnen.


@sethos: Dem Chinesenregime gehts ums Gesicht und die hätten gern ein Heilewelt-Bild der Welt präsentiert. Alles schön, alles gemütlich und alles schön knuddelig, mindestens so knuddelig wie die Pandas. Dafür tun sie recht viel: Mal die Verbotene Stadt komplett räumen für eine ausländische Delegation (live miterlebt), mal den Tian An Men (teil)sperren, Zugangskontrollen und/oder mit Fotografierverbot versehen (weshalb habe ich erst zuhause kapiert: Es war der Jahrestag des Massakers).
Es geht um die Außenwirkung, was die Chinesen selbst denken, ist denen reichlich wurschd, solange die Chinesen die Klappe halten. Aber was die Welt da draußen denkt, das ist ihnen nicht egal, da gehts sehr ums eigene Image.

sethos, Sonntag, 17. April 2011, 01:47
Also, wenn ich da wirklich morgen hinginge (weiß ich immer noch nicht!), dann würde ich ihnen einen weiteren kleinen Kratzer in das in Wahrheit schon sehr ramponierte Außenimage machen?

Das ist schonmal ein Anzeichen dafür, daß solche Proteste wirklich stören; und wenn sie wirklich stören, dann ist es doch ein guter Grund hinzugehen.--

gorillaschnitzel, Sonntag, 17. April 2011, 02:20
Ich glaube schon. Noch nen Kratzer machen. Den Chinesen ist Außenwirkung wichtig, ganz im Gegensatz zu Deppen wie dem Mappus, dem war alles egal. Den Mappus kriegte man nicht mit Demos, die Chinesen schon eher, auch wenn die sich erst mal nix anmerken lassen wollen. Es mag der Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur sein, aber ich glaube ja, dass die Chinesen vor einem Angst haben: Massenaufläufe.
Die wollen alles mögliche, aber eines nicht: Auffallen.

sethos, Sonntag, 17. April 2011, 02:30
Die haben ja auch anscheinend eine Scheißangst davor, daß das arabische Länderdomino auch zu ihnen kommt. Womöglich ist die Verhaftung von Ai Weiwei Teil davon.

gorillaschnitzel, Sonntag, 17. April 2011, 02:43
Davor haben die wohl tatsächlich enorm Angst. Wenngleich sich arabische Fakten nicht so wirklich mit chinesischen Fakten vergleichen lassen: In der arabischen Welt ist der demographische Faktor ein wesentlich höherer als in China. Und in China gibt es ein enormes Wirtschaftswachstum, das zumindest ("wesentliche, bedeutende, viele, wichtige") Teile der Bevölkerung mitnimmt, im Gegensatz zu ArabWorld. Aber schlußendlich haben die alle Schiss vor der eigenen Bevölkerung. Sei es Iran, sei es Venezuela, sei es China, sei es Russland. Und die haben zurecht Angst. Weil es ihnen an den Kragen gehen wird. Früher oder später.

sethos, Sonntag, 17. April 2011, 02:54
**murmel** Wenn sie das in Russland doch machen könnten, ohne meinen englischsprachigen Blog in Mitleidenschaft zu ziehen, wäre das noch besser...

Zensurinfrastruktur mit Siemens-Verstrickung hin oder her, der Geist ist aus der Flasche, und die Information läßt sich nicht aufhalten, egal, wie viel Filtersoftware man nach ihr wirft. Diese Leute können alle sehen, was möglich ist, überall in der Welt. Seit über zehn Jahren arbeiten Leute daran, die digital divide zu überwinden und den Rest der Welt mitzunehmen, und langsam zeigt das Wirkung. Der Mensch lebt nicht vom Wirtschaftswachstum allein; er will auch noch Freiheit. Wenn er sie einmal hat, muß er ja nicht viel mit ihr machen, aber haben will er sie zumindest.-

gorillaschnitzel, Sonntag, 17. April 2011, 03:10
Sie haben Recht...

....man kriegts nicht in die Flasche zurück. Egal ob in Baden-Württemberg, Ägypten oder China. Wenn man mal Umsturz gefühlt hat, dann ist es rum mit den Despoten. Deshalb haben die Chinesen auch so Angst. Und ich als befreiter Schwabe will sagen: Nö, mit Freiheit allein ist es noch nicht getan. Jetzt wollen wir mitbestimmen. Und das werden wir. Erstmal schauen wir den Regierenden auf die Pfoten und danach wird es nie wieder eine Entscheidung über unsere sturen Dickschädel hinweg geben.
Das hat in der Ex-DDR funktioniert und das wird in Ägypten funktionieren. Hier auch.

sethos, Sonntag, 17. April 2011, 03:17
Vor allen Dingen wird es erstmal gar keine Entscheidung ohne Ihre sturen Dickschädel geben: Grüne und SPD können nur koalieren, wenn sie sich einigen, sich über S21 nicht abschließend zu einigen, sondern das Volk zu befragen.

Und was das Volk dann sagt, wird gemacht. Das dürfte dann bei einigen Leuten, die dachten, sie hätten alles in der Tasche, für ein ziemliches Arsch-auf-Grundeis-Erweckungserlebnis sorgen. Es ist witzig zu sehen, wenn so ein Fuzzie einsehen muß, daß die Realität nicht immer von eifrigen Untergebenen und gekauften Politikern seinen Wünschen geflissentlich angepaßt wird.-

gorillaschnitzel, Sonntag, 17. April 2011, 03:31
Auch auf die Gefahr hin, unter "nächtlichen Folgeerscheinungen" zu leiden, die ich "nicht in den Griff kriege", die "Stammtischbrüder" sind grade nicht ansprechbar:

Das Dumme ist, dass so eine Volksbefragung nicht funktionieren wird, weil die Gesetzgebung diesbezüglich nicht unbedingt vorteilhaft ist, mal freundlich ausgedrückt (*). Aber selbst dem würde ich zustimmen, wenn das qualifiziert zustande gekommen ist, ich bin ja immerhin Demokrat. Ganz egal was dabei rauskommt: Beides wird schweineteuer werden.

Schön ist trotzdem, dass Demokratie funktioniert. Wenigstens manchmal. Und Gottseidank hier.

....und den 30. September trauen die sich nie wieder....(für die näxxten 50 Jahre zumindest)

* Ich erklärs zur Not. Die Voraussetzungen dafür sind zwischen grausig und bäh.

sethos, Sonntag, 17. April 2011, 12:58
Das ist dieses Quorum, richtig? Das so hoch ist, daß de facto 1/3 der Gesamtbevölkerung gegen S21 stimmen muß?

Kann man nicht die Frage so stellen, daß die Leute dafür oder dagegen sein müssen, und S21 auch nur gebaut wird, wenn 1/3 der Gesamtbevölkerung DAFÜR stimmen, und wenn weder das eine noch das andere, geht es zurück ans Parlament?

Beides wird schweineteuer. Aber das haben sich die zuzuschreiben, die unbedingt Fakten schaffen mußten, bevor auch nur alle Details geklärt waren. Irgend ein Volksstamm hatte doch mal das Prinzip, 'Nur ned hudle'? Hier wurde auf jeden Fall gehudelt.-

gorillaschnitzel, Montag, 18. April 2011, 01:24
Ja, dieses Quorum und:....neeee....alles viel komplizierter. Man kann allenfalls fragen, ob das Land seine Mittel zurückzieht und damit aus dem Projekt aussteigt, was gleichzeitig das Ende wäre, aber auch hieße, dass die Bahn evtl. klagen würde, das aber vielleicht doch nicht täte, weil das Land dann nie wieder Züge und Loks von der Bahn kauft. Extrem kompliziert.

sethos, Montag, 18. April 2011, 08:56
Warum muß das LAND Züge und Loks von der Bahn kaufen?? Betreibt die nicht diie Bahn selber? Was will das Land mit Zügen und Loks?

Vielleicht könnten Sie das ja alles doch mal erklären? Schließlich ist es erwiesen, daß Sie solche Zusammenhänge gut darlegen können.