Montag, 3. September 2007
SethosCam - leider nur mit Worten!
Ich wünschte, ich hätte eine Kamera eingebaut. Immer wieder sehe ich aus der fahrenden S-Bahn heraus Dinge, die wunderschöne, geradezu klassische Bilder abgäben. Nur leider für den Bruchteil einer Sekunde.

Heute: der Landvermesser, der neben seinem Theodoliten im Straßengraben hockte, mutterseelenallein an der Landstraße, hingeschlunzt in einer orangen Warn-Weste, in Erwartung eines messtechnischen Ereignisses, das vielleicht niemals kommen würde.

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Freitag, 3. März 2006
Momentaufnahme
S-Bahn Richtung Ebersberg, zwischen Trudering und Gronsdorf. Vor den Fenstern wildes Schneetreiben. Auf einem bedenklich dünnen trockenen Sonnenblumenstengel hockt ein bedenklich großer Raubvogel und betrachtete den Schnee mit dem Ausdruck tiefsten Mißfallens.

Vielleicht hatte sich das arme Ding auch nur gegen die Kälte aufgeplustert, und ist im normalen Leben kleiner...

Nein, es gibt keine Fotos; das war nur einen Sekundenbruchteil zu sehen.

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Montag, 4. Oktober 2004
Wie man sein Leben verpaßt, Teil 1/?
Eben kamen an der S-Bahn zwei blonde Schnecks junge Frauen an mir vorbei, und die eine sagte gerade:

"Er kam rein, sah meine Espresso-Maschine, und war sofort wieder draußen."

Wie bitte???

Sofort hat mein Geschichtenerzähler-Hirn das zur folgenden Geschichte rekonstruiert: sie läd ihn zum Kaffee ein, mit allem, was das so mit sich bringt; weil aber die Gerätschaft zum Kaffee-Machen seinen hohen Ansprüchen nicht ganz Genüge tut, mach er kehrt und verzichtet - auch auf all das, was es so mit sich bringt.

So ein Idiot! Es war, soweit ich das sagen konnte, ein perfekt akzeptables blondes Schneck Mädel.

Ich meine, kann ja sein, daß ihre Espresso-Maschine so dreckig ist, daß da drinnen schon neue Universen entstehen, so wie bei den Schmutzfinken von Nazgul #5 - aber dann hätte er doch sagen können, er hätte lieber ein Glas Wasser...

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Donnerstag, 26. Februar 2004
Trainspotter
Meine Lieblingsnachbarin fragte mich neulich, was ein Trainspotter ist. Ich habe es ihr erklärt. Ich erkläre gerne Dinge.-

Heute habe ich von der S-Bahn aus ein echtes Trainspotter-Nest beobachten können. Es ist ein Einfamilienhaus an der Strecke München-Rosenheim; der Damm, der die Nachbarhäuser schützt, ist an diesem Punkt unerklärlicherweise etwas niedriger als sonst. Das Einfamilienhaus hat ein großes Panoramafenster. Hinter dem großen Panoramafenster erkennt man ein unterkühltes, minimalistisches Wohnzimmer im Stil der klassischen Moderne. Mitten in diesem weitgehend leeren Wohnzimmer steht ein hellbeiger Ledersessel mit Drehfuß, aus sehr klassisch. Dieser einsame Sessel ist der Bahnlinie zugekehrt. Es saß niemand darin - das Nest war leer.

Ansonsten ist die trübe Brühe wieder bei mir. Es ist immer noch Leben drin. Ich fürchte aber, es hat da drin auch schon Tote gegeben. Vielleicht findet der Nazgul demnächst ja mal eine seriöse Quelle für trübe Brühe, dann können wir da neu und nach korrekter Anleitung neu aufsetzen.-

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