Freitag, 13. Februar 2004
Trübe Brühe hüten
Ich habe dieses Wochenende eine ganz besonders verantwortungsvolle Aufgabe übernommen: ich hüte eine Glasvase mit einer trüben Brühe.

Die Vase und das Wasser gehören Paulchen von nebenan, der mit seiner Mamma übers Wochenende weggefahren ist. Angeblich enthält das Wasser Urzeitkrebschen; deshalb ist es auch so trüb.
Urzeitkrebschen sehen angeblich so aus - unterm Mikroskop
Wenn man genau hinschaut, dann kann man auch erkennen, daß kleine durchsichtige Teilchen darin wuseln. Wenn man ganz genau hinschaut, dann sieht man auch, daß die durchsichtigen zarten kleinen Halbmillimeterwesen winzige Beinchen und Tentakelchen haben. Man muß aber scharfe Augen mit 0,0 Dioptrien haben, so wie ich, um sie überhaupt zu sehen.

Also rühre ich dir Brühe von Zeit zu Zeit um, wie ich angewisen wurde (um den Krebsen Sauerstoff zu verschaffen), verrühre abends eine halbe Prise Futter, und hoffe, daß bis Sonntag abend nicht allzu viele eingehen.

Ich möchte aber nicht wissen, was ich zu hören kriege, wenn am Wochenede vielleicht einmal ein Metropolit oder der Nazgul vorbeischauen. Ich kann mir das so richtig vorstellen:

Nazgul: Ähm, gibt es einen Grund, weshalb du eine Vase mit abgestandenem Wasser neben den Hyazinthen aufgestellt hast?

Sethos: Ja, da sind Paulchens Urzeitkrebse drin. Sagt er. Du kannst sie aber leider nicht sehen.

Nazgul: macht sich fast in seinen schwarzen Umhang vor Lachen

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Trendforschung 1: Jetzt machen wir's uns gemütlich!
Wo wir sind, ist oben!!!
Die alte Maxime, die ich schon seit einer ganzen Weile mit Stephan dem Japanologen oder dem Nazgul hochgehalten habe, bewährt sich wieder einmal.

Wie ein schluffiger, selbstgestrickter Ök habe ich im Dezember angefangen, jeden Tag meine Hausschuhe mit in die Arbei zu schleppen (jeden Tag, an dem ich in die Arbeit gehe, heißt das; ich übertriebe es ja nicht), wegen meinem Igelball: mein Ex-Studienkollege, der jetzt bei einer oberbayerischen Duodezsparkasse ist, hatte mir das empfohlen, damit ich auf meinem Bürostuhl nicht völlig erstarre, wenn ich so konzentriert bin.

Also habe ich Puschen an, und immer einen Igelball unterm Fuß.

Für die Puschen wurde ich schon freundlich vom Kollegen Scholli verspottet, und den Igelball haben sie mir schon übermütig im Meeting abgejagt, so Fußball-technisch, dabei hatte ich mit Fußball nie was am Hut.

Ob sich schon einer einen Igelball zugelegt hat, weiß ich nicht. Ich gucke nicht regelmäßig unter alle Schreibtische.

Aber heute Mittag redete ich kurz mit unser aller Herrin und Meisterin, als sie aus der Mittagspause kam - und was macht sie?? Die elgeante Mittfünfzigerin in Escada und Edel-Trachtenmode? Mit ihren feinen Schuhe mit langen Stachelabsätzen?? Zieht sich ganz selbstverständlich die Schuhe aus, ehe sie sich zum Arbeiten an ihrem Schreibtisch niederläßt.

Ich staune.

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