Mittwoch, 7. März 2007
Roter Punkt
Der Kater würde gerne anmerken, daß er das mit dem roten Lichtpunkt durchschaut hat, der manchmal am Boden und auf den Wänden auftaucht, und der sich so schön jagen läßt. Der Mensch macht das.

Es gibt eine kleine silbrige Schachtel, da nimmt der Mensch manchmal einen noch kleineren silbrigen Stab heraus, und damit kann der Mensch einen roten Punkt erscheinen lassen und dirigieren. Der Kater hat den Menschen gestern eindeutig erwischt - der rote Punkt war auf dem Boden, nahe am Menschen dran, da hat sich der Kater ganz schnell umgedreht und den Punkt zu dem silbernen Ding zurückverfolgt. Da ist auch ein roter Punkt dran - der Kater hat's genau berochen. Das ist kein Tier, das macht, was es will.

Dem Kater macht es aber nichts aus - es macht trotzdem Spaß, den roten Punkt zu jagen. Es ist ein Spiel - der Mensch spielt mit dem Kater, und der Kater findet es vergnüglich. Außerdem ist es Sport - der Kater wird groß und stark davon, und dann kann er rausgehen und die Bauarbeiter anfallen und in Pfützen ertränken. Dann hört auch dieser schreckliche, schreckliche Lärm auf, den der Kater jeden Tag anhören muß, während der Mensch weggeht.-

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Montag, 5. März 2007
Protes-Tier
Heute morgen ist der Kater nicht nur ein Haus-Tier, er ist sogar ein Protes-Tier!

Der Kater protestiert lautstark dagegen, daß die Baustellenorks seit heute früh halb acht so einen grauenerregenden Lärm veranstalten - nicht nur das übliche Wummern und Motorengeräusch, nein, es hat sich auch ein lautes, jämmerliches Quietschen wie von einem verendenden Warzenschwein hinzugesellt. Der Mensch ist da eher unempfindlich, aber den Kater stört das sehr. Er ist ein sensibles Tier! Deshalb macht er jetzt modernes Krafttraining mit dem Laserpointer; dann kann er bald Baustellenorks anfallen und in Pfützen ersäufen. Das Ersäufen an sich trainiert er schon seit seiner frühen Jugend.-

Der Kater protestiert außerdem lautstark und mit Kralleneinsatz an der Tür dagegen, daß der Mensch am Morgen hörbar irgendwelche interessanten Dinge in der Stube macht, während der Kater noch in der Küche bleiben muß. Dies ganz besonders, wenn es sich um interessantes Klappern und Platschen handelt, und der Mensch hinterher ein Papiertuch mit lila Tupfen wegwirft. Der Kater ist der Meinung, es ist dringend notwendig, daß er observiert, wie die Kolbenfüller befüllt werden.-

Ferner protestiert der Kater dagegen, das nicht ganz aufgefressene Futter vom Abend am Morgen, umgerührt und im außen abgewischten Napf, wieder vorgesetzt zu bekommen. Wäre das Futter so wohlschmeckend, wie ein Kater das von seinem Futter erwarten kann, dann hätte er es ja wohl komplett gefressen! Das Argument, es handle sich ja nicht um Totalverweigerung wg. kätzischem Äquivalent von Sellerie, läßt der Kater nicht gelten.-

Zu guter Letzt protestiert der Kater dagegen, daß sich in seinem Katzenklo seit gestern so merkwürdige, durchsichtige Steinchen befinden statt dem üblichen weißen Bruchkies. Und nicht nur das, es sind auch noch blaue Kristalle darunter. Blaue Kristalle! Leuchtendblaue! Der Kater will sich nicht schmücken, sondern bieseln. Er findet das irritierend und wird die Kristalle im Auge behalten. Und protestiert schon mal, indem er das Zeug in die Gegend kippt.-

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Montag, 12. Februar 2007
Der Kater will auch einen Blog
Da würde er nämlich drin schreiben, daß diesmal der irre Tag besonders irre war.

Der Nazgul kam nämlich und hat ihm seine Decke weggenommen, auf der er sonst liegt, weil dem Nazgul kalt war. Das hat den Kater enorm irritiert.

Dann hat der Mensch auch noch überall mit Blut rumgetropft, und dann hat es in der Küche laut 'Bäng!!' gemacht, und alles war voller Wasser, und der Mensch und der Nazgul haben alles aus dem Schrank unter der Spüle geräumt und in Säcke gepackt, und dann kam einer in einem langen weißen Hemd und stocherte mit einem Eisen unter der Spüle rum, und der Mensch hat geflucht.

Der Kater schätzt solchen Aufruhr gar nicht.

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Mittwoch, 31. Januar 2007
Ich glaube, mein Kater hätte gerne auch einen Blog
Das ist doch, wo die Menschen sich immer über alles mögliche beschweren, oder? Ich glaube, mein Kater möchte sich nämlich auch beschweren.

Nicht nur tickt sein Mensch jeden siebten Tag aus; dann reißt er die ganze Wohnung auseinander und führt ein brüllendes Monster überall herum, das alles auffressen darf - all die kleinen interessanten Dinge, die ein Kater so da und dort versteckt. Sogar die Mäuschen unterm Kühlschrank! Der Futterplatz wird abgebaut, und alles wird mit einer fies stinkenden Lake überzogen. Als Kater kann man nur noch ins Bücherregal flüchten und mit tiefem Mißtrauen dem Treiben zuschauen. Später kommt dann allerdings der Ersatzdosenöffner, darf auf dem Platz sitzen, wo sonst der Hauptdosenöffner über seinem piependen Ding brütet, und schmeißt zur Erbauung des Katers mit der Makraméschlange.

Aber diesmal hat der Mensch das brüllende Monster schon nach nur drei Tagen wieder herausgelassen! Und es durfte all das schöne Katzengras fressen, das der Kater so gemütlich auf dem Fußboden verteilt hatte. Und dann, weil es nicht genug war, hat das Ungeheuer auch noch die Makraméschlange gefressen. Und das alles früh morgens vor dem Frühstück.

Außerdem ist ein noch viel entsetzlicheres Ungeheuer draußen vor dem Haus vorbeigegangen, mit unregelmäßigen Schritte, und bei jedem Schritt hat das Haus gewackelt, der Boden hat gebebt, die Wände haben gezittert, alles. Der Mensch nannte das Ungeheuer 'Volvo-Bagger', und mit Spitznamen 'Gigantic Claw of Doom', aber uralte Instinkte informieren einen Kater, dies sei ein Feind aus dem Morgengrauen der Säugetiere - ein Brontosaurier, oder vielleicht ein T-Rex?

- Aber mein Kater hat keinen Blog, er kriegt auch keinen, und so bleiben all diese Beschwerden jetzt halt ungehört. Das Leben ist hart und ungerecht, lieber Lucifer!

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