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Manche schnarchen schon wirklich arg...
sethos | 10. April 06
Wir machen bereit in collaborative styorytelling, und andere versuchen immer noch, geistiges Eigentum enger und enger zu definieren.
Das entspricht aber leider dem Versuch, einen Sandhaufen mit einer Paketschnur zusammenzuhalten.
Die Vorstellungen von geistigem Eigentum, Originalität und schöpferischem Genie entspringen dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert, also dem Dunstkreis von 'Aufklärung' und französischer Revolution. Vorher war Kunst einfach Handwerk. In einer vernetzten, kollaborativen Welt entkommt inzwischen nicht mehr nur die Software wieder dem Besitzanspruch des selbsterklärten 'Genies'.
Jedes Buch redet mit jedem, sagte Umberto Eco schon im 'Namen der Rose'. Und im 'Foucaultschen Pendel' hat er eindrucksvoll vorgeführt, wie man aus einem mittelalterlichen Lieferschein und dem zufälligen Gehirninhalt dreier gelangweilter Verlagslektoren eine absolut überzeugende, stringente und mitreißende Weltverschwörungstheorie braut.
Man kann zu jeder Zeit den Fuß in den Mempool halten und aus den fünf zufälligen Tierchen, die einen in die Zehen gebissen haben, eine überzeugende und mitreißende Geschichte brauen. Das macht Umberto Eco seit den 1980ern, auf extrem hohem Niveau, das manchmal mit geradezu Mishima-artiger Unverständlichkeit den zufälligen Leser abschreckt. Das macht Dan Brown, auf niedrigerem Niveau, das jeden mitnimmt, auch Ammis nicht abschreckt, und die zusammengerührte Verschwörungstheorie nicht ad absurdum führt, wie Umberto Eco 15 Jahre früher. Das machen wir auch, in unserem collaborative storytelling-Projekt, das sich natürlich gegen die intellektuellen und/oder kommerziellen Giganten äußerst schäbbig ausnimmt, aber wir sind nun mal das erste der Säugetiere, und das sieht halt immer aus wie 'ne Ratte. Unsere Verschwörungstheorie ist aber auch sehr hübsch und spannend, enthält auch eine beliebige Handvoll hinreichend eingeführter Tropen, und da Wimmelbücher durchaus eine literarische Tradition haben, schielen wir schon immer heimlich Richtung lulu.com...
Und nein, Links gibt's nicht. Das ist ein 'work in progress', und für den Spott aus Kleinbloggersdorf noch lange nicht reif.
Das entspricht aber leider dem Versuch, einen Sandhaufen mit einer Paketschnur zusammenzuhalten.
Die Vorstellungen von geistigem Eigentum, Originalität und schöpferischem Genie entspringen dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert, also dem Dunstkreis von 'Aufklärung' und französischer Revolution. Vorher war Kunst einfach Handwerk. In einer vernetzten, kollaborativen Welt entkommt inzwischen nicht mehr nur die Software wieder dem Besitzanspruch des selbsterklärten 'Genies'.
Jedes Buch redet mit jedem, sagte Umberto Eco schon im 'Namen der Rose'. Und im 'Foucaultschen Pendel' hat er eindrucksvoll vorgeführt, wie man aus einem mittelalterlichen Lieferschein und dem zufälligen Gehirninhalt dreier gelangweilter Verlagslektoren eine absolut überzeugende, stringente und mitreißende Weltverschwörungstheorie braut.
Man kann zu jeder Zeit den Fuß in den Mempool halten und aus den fünf zufälligen Tierchen, die einen in die Zehen gebissen haben, eine überzeugende und mitreißende Geschichte brauen. Das macht Umberto Eco seit den 1980ern, auf extrem hohem Niveau, das manchmal mit geradezu Mishima-artiger Unverständlichkeit den zufälligen Leser abschreckt. Das macht Dan Brown, auf niedrigerem Niveau, das jeden mitnimmt, auch Ammis nicht abschreckt, und die zusammengerührte Verschwörungstheorie nicht ad absurdum führt, wie Umberto Eco 15 Jahre früher. Das machen wir auch, in unserem collaborative storytelling-Projekt, das sich natürlich gegen die intellektuellen und/oder kommerziellen Giganten äußerst schäbbig ausnimmt, aber wir sind nun mal das erste der Säugetiere, und das sieht halt immer aus wie 'ne Ratte. Unsere Verschwörungstheorie ist aber auch sehr hübsch und spannend, enthält auch eine beliebige Handvoll hinreichend eingeführter Tropen, und da Wimmelbücher durchaus eine literarische Tradition haben, schielen wir schon immer heimlich Richtung lulu.com...
Und nein, Links gibt's nicht. Das ist ein 'work in progress', und für den Spott aus Kleinbloggersdorf noch lange nicht reif.
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