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Passiv aggressiv, aktiv kinderfeindlich
sethos | 08. März 12 | Topic 'Andrer Leuts Kinder'
Ich habe hier schon ein paar Mal über die Probleme geschrieben, die der unvermeidliche Umgang mit anderer Leuts Kindern bereitet.
Sie haben alles zu dürfen, und man darf sich nicht daran stören, nicht mit ihnen reden, sie erst recht auf keinen Fall irgendwie berühren (auch nicht festhalten, wenn sie gerade im großen Stil wo runterfallen), und bei Notfallmaßnahmen muß man damit rechnen, hinterher von den Erziehungsberechtigten angeblafft zu werden. Man darf auch auf keinen Fall zu besagten Erziehungsberechtigten etwas sagen. Eine mir bekannte Lady machte mich neulich auf einen ganz besonders bizarren Fall auf ihrer Blogroll aufmerksam, wo die betreffende Blogger-Kollegin ihr Obst im Garten rausreißen muß, damit nicht die Kinder der mit dem Vermieter verwandten Nachbarn das pflücken, essen, und sich damit den Magen verderben.
Was tut der Mensch (oder der untote Altägypter) in so einem Fall? Ignorieren, Schutzwälle bauen.
Dafür gibt es inzwischen eine Mehrheit.
Ich saß heute in der S-Bahn auf dem Weg zur Sklaverei, da kam eine Oma mit ihren zwei Enkelkindern im Grundschulalter rein, die schwatzten und quietschten und hüpften, wie das so Kinderchen so tun. Die Oma setzte sich mir schräg gegenüber in die selbe Sitzbuchte, und versuchte, die Kiddies in der Buchte gegenüber unterzubringen, aber die blieben natürlich nicht sitzen, was der eine bisherige Insasse der Buchte dazu nützte, schnell seine Zeitung auf den leeren Sitz zu legen und dann so zu tun, als wäre überhaupt nichts los. Die Lady mir gegenüber und ich selbst stopften uns schleunigst die Ohrhörer unserer jeweiligen MP3-Player ins Ohr, um die Blagen gepflegt ignorieren zu können, und ich tat auch den Teufel, meinen Rucksack vom Sitz neben mir wegzunehmen, wie ich es für erwachsene Mitreisende natürlich tun würde, weil ich als langjähriger IT-Hansel resource hoggery hasse wie die Pest.
Die Lady, die schon in der anderen Buchte gesessen hatte, hatte keine solche Abwehmaßnahme zur Verfügung, starrte aus dem Fenster, und litt sichtbar.
OMG, was waren wir alle 'kinderfeindlich'! Aber was soll man bittesehr sonst machen? Möglichst a) kein fremdes Kind neben sich sitzen lassen, möglichst b) ausblenden, wenn sie laut kreischen und quietschen, und so tun, als würden sie und ihre Aufsichtsperson gar nicht existieren, weil man sonst aufgefordert wird, den Sitz freizumachen, und dann tritt a) in Kraft.
Wir haben nichts gegen die. Wirklich nicht. Zwei knuffige Kiddies und ihre Oma -- wer kann da was gegen haben?
Aber nach der verbrannten Erde in der gesellschaftlichen Diskussion der letzten Jahre geht nur noch Sicherheitsabstand und Ignorieren.
Sie haben alles zu dürfen, und man darf sich nicht daran stören, nicht mit ihnen reden, sie erst recht auf keinen Fall irgendwie berühren (auch nicht festhalten, wenn sie gerade im großen Stil wo runterfallen), und bei Notfallmaßnahmen muß man damit rechnen, hinterher von den Erziehungsberechtigten angeblafft zu werden. Man darf auch auf keinen Fall zu besagten Erziehungsberechtigten etwas sagen. Eine mir bekannte Lady machte mich neulich auf einen ganz besonders bizarren Fall auf ihrer Blogroll aufmerksam, wo die betreffende Blogger-Kollegin ihr Obst im Garten rausreißen muß, damit nicht die Kinder der mit dem Vermieter verwandten Nachbarn das pflücken, essen, und sich damit den Magen verderben.
Was tut der Mensch (oder der untote Altägypter) in so einem Fall? Ignorieren, Schutzwälle bauen.
Dafür gibt es inzwischen eine Mehrheit.
Ich saß heute in der S-Bahn auf dem Weg zur Sklaverei, da kam eine Oma mit ihren zwei Enkelkindern im Grundschulalter rein, die schwatzten und quietschten und hüpften, wie das so Kinderchen so tun. Die Oma setzte sich mir schräg gegenüber in die selbe Sitzbuchte, und versuchte, die Kiddies in der Buchte gegenüber unterzubringen, aber die blieben natürlich nicht sitzen, was der eine bisherige Insasse der Buchte dazu nützte, schnell seine Zeitung auf den leeren Sitz zu legen und dann so zu tun, als wäre überhaupt nichts los. Die Lady mir gegenüber und ich selbst stopften uns schleunigst die Ohrhörer unserer jeweiligen MP3-Player ins Ohr, um die Blagen gepflegt ignorieren zu können, und ich tat auch den Teufel, meinen Rucksack vom Sitz neben mir wegzunehmen, wie ich es für erwachsene Mitreisende natürlich tun würde, weil ich als langjähriger IT-Hansel resource hoggery hasse wie die Pest.
Die Lady, die schon in der anderen Buchte gesessen hatte, hatte keine solche Abwehmaßnahme zur Verfügung, starrte aus dem Fenster, und litt sichtbar.
OMG, was waren wir alle 'kinderfeindlich'! Aber was soll man bittesehr sonst machen? Möglichst a) kein fremdes Kind neben sich sitzen lassen, möglichst b) ausblenden, wenn sie laut kreischen und quietschen, und so tun, als würden sie und ihre Aufsichtsperson gar nicht existieren, weil man sonst aufgefordert wird, den Sitz freizumachen, und dann tritt a) in Kraft.
Wir haben nichts gegen die. Wirklich nicht. Zwei knuffige Kiddies und ihre Oma -- wer kann da was gegen haben?
Aber nach der verbrannten Erde in der gesellschaftlichen Diskussion der letzten Jahre geht nur noch Sicherheitsabstand und Ignorieren.
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