Donnerstag, 6. September 2012
Paradox
Einerseits ist der Umgang mit andrer Leuts Kindern inzwischen ein Minenfeld mit Fußangeln und Selbstschüssen.

Andererseits soll man sich gefallen lassen, wenn winzig kleine Personen, die in der Straßenbahn einfach neben einen gesetzt werden, anfangen, auf einem rumzukrabbeln, ohne daß die anwesenden Mütter/Großmütter/Tanten etwas dagegen unternehmen.

War ja ein knuffiges Persönchen von nicht mal zwei Jahren, hatte aber halb auf meinem Schoß absolut nix verloren.


ETA: Wenn irgend ein Problem mit einem fremden Kind los ist, RENNE WIE DER TEUFEL, oder es wird teuer und/oder häßlich. Vor allen Dingen, wenn du in Ammiland bist und schwarz, und das Kind ist weiß...

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Montag, 3. September 2012
Kinder mit Bädern ausschütten
Ich sage es ja schon lange. Jetzt ist auch Telepolis auf den Trichter gekommen.

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Samstag, 10. März 2012
Der Kommentar des Nazgul...
... zum letzten Post war ein Link zu diesem Bild:

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Donnerstag, 8. März 2012
Passiv aggressiv, aktiv kinderfeindlich
Ich habe hier schon ein paar Mal über die Probleme geschrieben, die der unvermeidliche Umgang mit anderer Leuts Kindern bereitet.

Sie haben alles zu dürfen, und man darf sich nicht daran stören, nicht mit ihnen reden, sie erst recht auf keinen Fall irgendwie berühren (auch nicht festhalten, wenn sie gerade im großen Stil wo runterfallen), und bei Notfallmaßnahmen muß man damit rechnen, hinterher von den Erziehungsberechtigten angeblafft zu werden. Man darf auch auf keinen Fall zu besagten Erziehungsberechtigten etwas sagen. Eine mir bekannte Lady machte mich neulich auf einen ganz besonders bizarren Fall auf ihrer Blogroll aufmerksam, wo die betreffende Blogger-Kollegin ihr Obst im Garten rausreißen muß, damit nicht die Kinder der mit dem Vermieter verwandten Nachbarn das pflücken, essen, und sich damit den Magen verderben.

Was tut der Mensch (oder der untote Altägypter) in so einem Fall? Ignorieren, Schutzwälle bauen.

Dafür gibt es inzwischen eine Mehrheit.

Ich saß heute in der S-Bahn auf dem Weg zur Sklaverei, da kam eine Oma mit ihren zwei Enkelkindern im Grundschulalter rein, die schwatzten und quietschten und hüpften, wie das so Kinderchen so tun. Die Oma setzte sich mir schräg gegenüber in die selbe Sitzbuchte, und versuchte, die Kiddies in der Buchte gegenüber unterzubringen, aber die blieben natürlich nicht sitzen, was der eine bisherige Insasse der Buchte dazu nützte, schnell seine Zeitung auf den leeren Sitz zu legen und dann so zu tun, als wäre überhaupt nichts los. Die Lady mir gegenüber und ich selbst stopften uns schleunigst die Ohrhörer unserer jeweiligen MP3-Player ins Ohr, um die Blagen gepflegt ignorieren zu können, und ich tat auch den Teufel, meinen Rucksack vom Sitz neben mir wegzunehmen, wie ich es für erwachsene Mitreisende natürlich tun würde, weil ich als langjähriger IT-Hansel resource hoggery hasse wie die Pest.

Die Lady, die schon in der anderen Buchte gesessen hatte, hatte keine solche Abwehmaßnahme zur Verfügung, starrte aus dem Fenster, und litt sichtbar.

OMG, was waren wir alle 'kinderfeindlich'! Aber was soll man bittesehr sonst machen? Möglichst a) kein fremdes Kind neben sich sitzen lassen, möglichst b) ausblenden, wenn sie laut kreischen und quietschen, und so tun, als würden sie und ihre Aufsichtsperson gar nicht existieren, weil man sonst aufgefordert wird, den Sitz freizumachen, und dann tritt a) in Kraft.

Wir haben nichts gegen die. Wirklich nicht. Zwei knuffige Kiddies und ihre Oma -- wer kann da was gegen haben?

Aber nach der verbrannten Erde in der gesellschaftlichen Diskussion der letzten Jahre geht nur noch Sicherheitsabstand und Ignorieren.

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Montag, 20. Juni 2011
Kinderlärm ist legal
Dies wurde jetzt abschließend festgestellt, und daran ist nichts mehr zu deuteln.

Die ruhegestörten Consultant-Zecken aus der dritten Gentrifikationsschicht haben jetzt also einen ganz schlechten Stand. Popcornwürdig sind solche Auseinandersetzungen aber tendenziell immer.

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Samstag, 4. Juni 2011
Nachbarschafts-Wank
Hier in den Häusern ist alles voller kleiner Kinder. Bei dem schönen Wetter können die auch schon mal sicher und unbeaufsichtigt auf den Höfen unterwegs sein, was dazu führt, daß man sich fragt, wann das erste mal dem Nachbarn in den Frühstückskaffee kippt.

Mich stört das gar nicht. Ich hatte hier früher jahrelang Baustellenorks rumrennen, die schon mal Samstag morgens früh um halb neun laut grölend übelste rassistische Kommentare über Heidi Klums Ehemann machen konnten, da finde ich die kleinen 'Kackbratzen' (um den Lieblingsausdruck des verehrten Kollegen Don Alphonso zu benutzen) regelrecht erfrischend. Okay, es gibt ein kleines Kind, das auf einem Balkon gehalten wird und immer, wenn es in den Höfen eines menschlichen Wesens ansichtig wird, laut 'Hallo - hallo - hallo - HALLO!!!' schreit, das nervt. Aber abgesehen von dem Halloschreiendenblag? Live and let live.

Jetzt haben irgendwelche Anonymlinge, die behaupten, für irgend eine Eigentümerversammlung zu sprechen, hier überall in den Briefkästen einen Schrieb verteilt, wo sie die Eltern in den Häusern bitten, sie mögen doch die Lautstärke ihrer Sprößlinge herunterregeln, hier würden lauter hart arbeitende Mensche leben, die sich am Wochenende erholen wollten, wenn sie nicht gleich von zu Hause arbeiteten und sich konzentrieren müßten.

Das Ganze war in einem nachgerade anbiedernden, unterwürfigen Ton gehalten, denn man will ja nicht als kinderfeindlich gelten, aber de facto kann man zu dem Thema gar nichts mehr sagen, ohne damit nicht bei irgendwem anzuecken -- das hatten wir ja schon.

Also, ich werde mir dann mal eine große Schüssel Popcorn machen, braue mir einen erfrischen Tee mit Pfefferminze, und setze mich auf meinen Blakon, um mir dann in aller Ruhe, und ohne irgendwelche eigene Meinung beizutragen, die Schlacht anzugucken, die dann demnächst hier in den Höfen losgeht...

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Mittwoch, 27. April 2011
Wie man's macht, macht man's falsch
Das Tabu um anderer Leute Kinder.

Das betrifft aber nicht nur Deutschland. Inzwischen ist es vielfach so, daß sich ein Mann unter gar keinen Umständen mehr traut, alleine mit einem fremden Kind zu reden. Meine gute Freundin Sally aus Wales hat dazu neulich von einem Vorfall erzählt, bei dem ein männnlicher Kollege beobachtet hat, wie ein richtig kleines Kind von etwa anderthalb Jahren völlig frei und unbeaufsichtigt neben einem parkenden Auto an einer Hauptstraße herumhüpfte, ganz nah am fließenden Verkehr. Kein zuständiger Erwachsener weit und breit. Da sich der Mann nicht traute, das fremde Kind anzusprechen (denn Männer, die fremde Kinder ansprechen, egal weshalb, sind ja wohl notwendigerweise böse Kinderschänder*) zog er eine zufällig vorbeikommende Frau als Anstandswauwau (!!!) hinzu (sie sah nicht recht ein, wieso sie das sollte, was ja verständlich ist, aber in dem Kontext nicht wirklich zielführend), und gemeinsam paßten sie über eine halbe Stunde auf das kleine Wesen auf. Dann kam die Mutter zurück und stürzte sich kreischend auf sie: "WAS MACHEN SIE MIT MEINEM KIND???" Sie hatte das Kind einfach im unverschlossenen Auto gelassen und war 'nur mal rasch einkaufen gegangen'...

Die Schlußfolgerung aus all dem ist, wer ein fremdes Kind auf einem Brückengeländer oder dergl. herumklettern sieht (will sagen: echte Gefahr!), der macht am besten einfach nur schnell, daß er weiterkommt. Vor allen Dingen, wenn er männlich ist, und niemand anderes dabei ist. Mischt er sich ein, wird er als Kinderschänder verdächtigt; passiert dem Kind was, dann ist er wegen unterlassener Hilfeleistung dran. Also einfach nur das Weite suchen!



* Ein Aspekt, den der Spiegel-Artikel noch gar nicht berührt; dieser Generalverdacht potenziert dann die Komplexität des Themas nochmals.

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