Nur zur Referenz
sethos | 30. Mai 08 | Topic 'Kontextlos lustig'
Die wahrscheinlich durchgeknallteste Theorie über 'geheime Vorgänge in der Weltgeschichte', die keine Templer enthält, vor einigen Wochen bei Telepolis:
Wittgenstein/Hitler!
Wittgenstein/Hitler!
dhonau,
Freitag, 30. Mai 2008, 17:23
zweifellos ein hochinteressanter ...
artikel; egal, ob und in welchem ausmaß das besprochene buch die beziehung hitler/wittgenstein richtig beurteilt, das gefühl, dass es thematisch im allgemeinen richtig liegt, was die coinzidenz allgemeiner und persönlicher kränkungen anlangt, geschichtlich-nationaler und schichtspezifisch-individueller art, glaube ich jedenfalls schon.
danke für den hinweis
danke für den hinweis
sethos,
Freitag, 30. Mai 2008, 17:48
Ungefähr so sieht es ja auch Tom Appleton, der den Telepolis-Artikel geschrieben hat.-
Persönlich glaube ich nie an irgendwelche irren Theorien über geheime Vorgänge. Alles, was passiert, wird bekannt. Und Wittgenstein, der ja wohl freudig mehr erzählte, als die Leute hören wollten, der hätte das irgendwem gesagt. Höchst wahrscheinlich sogar mehreren Leuten.
Und da Hitler ab den 1930er Jahren zu wichtig war, hätte es irgendein 'irgendwer' jemand anderem gesagt. Und bei den unentwirrbaren Verbindungen zwischen den beiden englischen Elite-Unis und dem Zentrum der britischen Macht wäre dieser Umstand zu Stellen durchgesickert, die damit dem Nazi-Reich effektiv den Arm umdrehen und Daumenschrauben anlegen hätten können.
Weil Wittgenstein aber nichts gesagt hat, wird wohl auch nichts gewesen sein.-
Persönlich glaube ich nie an irgendwelche irren Theorien über geheime Vorgänge. Alles, was passiert, wird bekannt. Und Wittgenstein, der ja wohl freudig mehr erzählte, als die Leute hören wollten, der hätte das irgendwem gesagt. Höchst wahrscheinlich sogar mehreren Leuten.
Und da Hitler ab den 1930er Jahren zu wichtig war, hätte es irgendein 'irgendwer' jemand anderem gesagt. Und bei den unentwirrbaren Verbindungen zwischen den beiden englischen Elite-Unis und dem Zentrum der britischen Macht wäre dieser Umstand zu Stellen durchgesickert, die damit dem Nazi-Reich effektiv den Arm umdrehen und Daumenschrauben anlegen hätten können.
Weil Wittgenstein aber nichts gesagt hat, wird wohl auch nichts gewesen sein.-
dhonau,
Freitag, 30. Mai 2008, 18:55
ich glaube an keine ...
theorien, schon gar keine irren; wir bewegen uns so oder so auf der ebene von vergleichsweise schwachen indizien, abgesehen davon kann viel von sich zu erzählen u. u. auch eine form des verschweigens darstellen
sloterdijks (um einen weiteren theorie-protagonisten ins spiel zu bringen, an dem sich die geister scheiden) buch "Zeit und Zorn" gibt auch eine vorstellung davon, wie sich kränkungen akkumulieren - eine form elementarer abspeicherung individuell u. gesellsch.
die wichtigkeit hitlers in jener zeit war so außerordentlich, dass er bei wittgenstein auch von blockiernder wirkung gewesen sein könnte.
wer über die zeit w.'s als volksschullehrer gelesen hat, der hört aus den andeutungen, dass er dort seine von ihm selbst nicht akzeptierte sexuelle disposition unterschwellig aggressiv ausagiert haben musste; jedenfalls soll er gegenüber seinen schülern das eine oder andere mal heftigst entgleist sein (in sachen prügeln - weswegen er auch später schuldgefühle hatte)
ohne zweifel ist er einer der größten philosophen der moderne, aber gerade der umschwung vom frühen zum späten wittgenstein kommt einem bruch gleich, nämlich dem von einer ideal- zur normalsprache, von idealer und sozusagen reiner , d. h. (für mich) lebensfeindlicher theorie zu einer die unbestimmtheiten, mehrdeutigen, komplexen phänomene von leben und sprache hin- und aufnehmenden, mithin lebensbejahend(er)en auffassung. (nämlich die - auch ALLTÄGLICHEN - gebrauchsweisen sind die bedeutungen eines wortes - die definitorische kraft des tatsächlichen gebrauchs usw. usf.
diese wendung oder läuterung ist Hitler "erspart" geblieben
sein "idealismus" war von höchster verächtlichkeit und lebensfeindlichkeit durchtränkt, und es bleibt die interessante frage, inwieweit idealismus nicht überhaupt aus lebensverneinenden energien sich speist
sloterdijks (um einen weiteren theorie-protagonisten ins spiel zu bringen, an dem sich die geister scheiden) buch "Zeit und Zorn" gibt auch eine vorstellung davon, wie sich kränkungen akkumulieren - eine form elementarer abspeicherung individuell u. gesellsch.
die wichtigkeit hitlers in jener zeit war so außerordentlich, dass er bei wittgenstein auch von blockiernder wirkung gewesen sein könnte.
wer über die zeit w.'s als volksschullehrer gelesen hat, der hört aus den andeutungen, dass er dort seine von ihm selbst nicht akzeptierte sexuelle disposition unterschwellig aggressiv ausagiert haben musste; jedenfalls soll er gegenüber seinen schülern das eine oder andere mal heftigst entgleist sein (in sachen prügeln - weswegen er auch später schuldgefühle hatte)
ohne zweifel ist er einer der größten philosophen der moderne, aber gerade der umschwung vom frühen zum späten wittgenstein kommt einem bruch gleich, nämlich dem von einer ideal- zur normalsprache, von idealer und sozusagen reiner , d. h. (für mich) lebensfeindlicher theorie zu einer die unbestimmtheiten, mehrdeutigen, komplexen phänomene von leben und sprache hin- und aufnehmenden, mithin lebensbejahend(er)en auffassung. (nämlich die - auch ALLTÄGLICHEN - gebrauchsweisen sind die bedeutungen eines wortes - die definitorische kraft des tatsächlichen gebrauchs usw. usf.
diese wendung oder läuterung ist Hitler "erspart" geblieben
sein "idealismus" war von höchster verächtlichkeit und lebensfeindlichkeit durchtränkt, und es bleibt die interessante frage, inwieweit idealismus nicht überhaupt aus lebensverneinenden energien sich speist