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Irrtum
Wenn jetzt immer alle möglichen Gestalten sagen, der norwegische Attentäter könne nicht wirklich ein Christ gewesen sein, denn das Christentum sei die Religion der Feindesliebe, und daher gäbe es gar keinen 'christlichen Terrorismus', dann übersehen sie, daß
a) die Geschichte des Christentums nun mal komplett das Gegenteil zeigt -- der norwegische Attentäter beruft sich schon selber immer auf die Kreuzzüge!
b) seit 2001 jede Menge gläubige Moslems immer wieder versichern, daß der Islam eine friedliche Religion sei und moderne Theologen den 'Dschihad' als einen persönlichen, alltäglichen Kampf gegen Sünde und Lüge begreifen. Die Fundamentalisten seien antimoderne Reaktionäre, die da was fundamental falsch verstanden hätten. Denen glaubt der Westen ja auch nicht.
Was lernen wir jetzt draus?
a) Sind alle Religionen böse und unfriedlich, oder doch zumindest alle drei monotheistischen Weltreligionen?
b) Oder haben wir dem Islam Unrecht getan, so als Kollektiv, sollten nicht mit zweierlei Maß messen, und den ganzen friedlichen Menschen von den gemäßigten ägyptischen Muslimbrüdern (die wirklich sinnvoll beitragen!) bis hin zu dem Imam, der im Islamzentrum neben der Bleibe eines mir bekannten Gadgetfreaks immer so schön singt, ernsthaft Abbitte tun, daß wir sie mit diesen Irren über einen Kamm geschoren haben?
Wenn wir diese Gleichsetzungen beenden wollen, dann wird es Zeit, daß sich die drei großen monotheistischen Religionen aktiv von ihren antimodernen, fundamentalistischen Ablegern distanzieren, nicht nur die Reformer sondern auch die echten Traditionalisten. Fundementalisten sind halt eben nicht 'mittelalterlich' und traditionsverhaftet, weil der Fundamentalismus erst als Reaktion auf und in Ablehnung gegen die Moderne entstanden sind. Echte Traditionalisten leben ihren Glauben viel selbstverständlicher. Echte Traditionalisten sind die friedlichsten Menschen der Welt -- Mönche auf dem Athos, Sufi-Meister, oder chassidische Gelehrte. Die sind Welten entfernt von Al Kaida, zionistischen Siedlern, und texanischen Zeltpredigern -- oder auch dem norwegischen Attentäter.
a) die Geschichte des Christentums nun mal komplett das Gegenteil zeigt -- der norwegische Attentäter beruft sich schon selber immer auf die Kreuzzüge!
b) seit 2001 jede Menge gläubige Moslems immer wieder versichern, daß der Islam eine friedliche Religion sei und moderne Theologen den 'Dschihad' als einen persönlichen, alltäglichen Kampf gegen Sünde und Lüge begreifen. Die Fundamentalisten seien antimoderne Reaktionäre, die da was fundamental falsch verstanden hätten. Denen glaubt der Westen ja auch nicht.
Was lernen wir jetzt draus?
a) Sind alle Religionen böse und unfriedlich, oder doch zumindest alle drei monotheistischen Weltreligionen?
b) Oder haben wir dem Islam Unrecht getan, so als Kollektiv, sollten nicht mit zweierlei Maß messen, und den ganzen friedlichen Menschen von den gemäßigten ägyptischen Muslimbrüdern (die wirklich sinnvoll beitragen!) bis hin zu dem Imam, der im Islamzentrum neben der Bleibe eines mir bekannten Gadgetfreaks immer so schön singt, ernsthaft Abbitte tun, daß wir sie mit diesen Irren über einen Kamm geschoren haben?
Wenn wir diese Gleichsetzungen beenden wollen, dann wird es Zeit, daß sich die drei großen monotheistischen Religionen aktiv von ihren antimodernen, fundamentalistischen Ablegern distanzieren, nicht nur die Reformer sondern auch die echten Traditionalisten. Fundementalisten sind halt eben nicht 'mittelalterlich' und traditionsverhaftet, weil der Fundamentalismus erst als Reaktion auf und in Ablehnung gegen die Moderne entstanden sind. Echte Traditionalisten leben ihren Glauben viel selbstverständlicher. Echte Traditionalisten sind die friedlichsten Menschen der Welt -- Mönche auf dem Athos, Sufi-Meister, oder chassidische Gelehrte. Die sind Welten entfernt von Al Kaida, zionistischen Siedlern, und texanischen Zeltpredigern -- oder auch dem norwegischen Attentäter.
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Au weia...
In Köln gehen sogar die Glocken kaputt. Einfach so.
So weit ist es mit der Kirche im Rheinland schon gekommen...
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Bayern!! **augenroll**
Vertrauliche Unterlagen + Jesuiten => Adresshandel.
Langsam wundert mich wirklich gar nichts mehr im Zusammenhang mit der Bande. Fast bin ich bereit, auch all die düsteren Verschwörungstheorien zu glauben, die ihnen im 19. Jhd. unterstellt wurde.-
Langsam wundert mich wirklich gar nichts mehr im Zusammenhang mit der Bande. Fast bin ich bereit, auch all die düsteren Verschwörungstheorien zu glauben, die ihnen im 19. Jhd. unterstellt wurde.-
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Realitätenkollision
Irgendwie kommt dieser Artikel dem Grund des Problems vielleicht recht nahe, auch wenn es vordergründig eine aktuelle Meldung ist.
Die katholische Kirche klammert sich an eine Separatrealität, die mit der eines pluralistischen, demokratischen Rechtsstaats nichts zu tun hat. Sie sind es seit Jahrtausenden gewöhnt, daß das, was sie intern so hirnen, auch außen respektiert und als real angesehen wird. Anhand des ganzen kaskadierenden Mißbrauchsskandals (der jetzt erst ausbricht, wegen des Bedeutungswandels, den Kinder und Kindheit in den letzten 20 Jahren durchlaufen haben) wird jetzt aber die gesamte Realität der kirchlichen Konstrukts in Frage gestellt. Da bleibt hinterher nichts mehr stehen. Katholische Kirche dürfte weiterexistieren, aber ihren weltweiten Absolutheitsanspruch werden sie von innen aufgeben müssen.
Auf der anderen Seite ist der pluralistische, demokratische Rechtsstaat selbst in Bedrängnis: - durch die Separatrealität einer globalen, von Standort und Menschen entkoppelten Wirtschaft. Sie verbreiten das Dogma von der Selbstregulation der Märkte als Naturgesetz, dem sich jeder selbstverständlich anzupassen hat, oder er ist so rückschrittlich wie ein 'flat earther'. Mich persönlich erinnert das an die unglaublich düsteren Dystopien von Ricardo Pinto, in dessen komplexer Science-Fiction-Welt eine extrem rigide Gesellschaft herrscht, in der alle ganz furchtbar leiden, aber niemand das geringste davon hat; das System perpetuiert sich aber dermaßen selbst, daß sogar ein Rebell von ganz oben es nicht schafft, es anzuhalten oder daraus auszusteigen. Den Top-Managern und Bankern gebricht es schließlich massiv an Lebensqualität, sie sind in Zeit, Bewegungsfreiheit und Spontaneität genauso eingeschränkt wie Pintos maskentragender theokratischer Adel. Oder irgendein Kardinal oder Papst.
Die katholische Kirche klammert sich an eine Separatrealität, die mit der eines pluralistischen, demokratischen Rechtsstaats nichts zu tun hat. Sie sind es seit Jahrtausenden gewöhnt, daß das, was sie intern so hirnen, auch außen respektiert und als real angesehen wird. Anhand des ganzen kaskadierenden Mißbrauchsskandals (der jetzt erst ausbricht, wegen des Bedeutungswandels, den Kinder und Kindheit in den letzten 20 Jahren durchlaufen haben) wird jetzt aber die gesamte Realität der kirchlichen Konstrukts in Frage gestellt. Da bleibt hinterher nichts mehr stehen. Katholische Kirche dürfte weiterexistieren, aber ihren weltweiten Absolutheitsanspruch werden sie von innen aufgeben müssen.
Auf der anderen Seite ist der pluralistische, demokratische Rechtsstaat selbst in Bedrängnis: - durch die Separatrealität einer globalen, von Standort und Menschen entkoppelten Wirtschaft. Sie verbreiten das Dogma von der Selbstregulation der Märkte als Naturgesetz, dem sich jeder selbstverständlich anzupassen hat, oder er ist so rückschrittlich wie ein 'flat earther'. Mich persönlich erinnert das an die unglaublich düsteren Dystopien von Ricardo Pinto, in dessen komplexer Science-Fiction-Welt eine extrem rigide Gesellschaft herrscht, in der alle ganz furchtbar leiden, aber niemand das geringste davon hat; das System perpetuiert sich aber dermaßen selbst, daß sogar ein Rebell von ganz oben es nicht schafft, es anzuhalten oder daraus auszusteigen. Den Top-Managern und Bankern gebricht es schließlich massiv an Lebensqualität, sie sind in Zeit, Bewegungsfreiheit und Spontaneität genauso eingeschränkt wie Pintos maskentragender theokratischer Adel. Oder irgendein Kardinal oder Papst.
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Die Demontage der katholischen Unfehlbarkeit geht weiter.
Religionen sind ja ganz legitim, aber es gibt halt doch Grenzen, was so eine Kirche im beginnenden 21. Jahrhundert noch darf. 'Kopf durch die Wand' ist definitiv nicht die richtige Strategie.-
Religionen sind ja ganz legitim, aber es gibt halt doch Grenzen, was so eine Kirche im beginnenden 21. Jahrhundert noch darf. 'Kopf durch die Wand' ist definitiv nicht die richtige Strategie.-
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Google Ads haut voll daneben
Eben hier in der rechten Spalte:
Fürs Drama geht man bei mir in die Kaffeeabfülle...
Fürs Drama geht man bei mir in die Kaffeeabfülle...
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Der Untergang der katholischen Kirche, nächstes Kapitel
Es scheint, die amerikanischen Jesuiten haben jahrelang systematisch irgendwelche Pfaffen, die sich an Kindern vergriffen hatten, nach Alaska verbannt, wo sie munter weiter machen konnten.
Halt nur mit Inuit-Kindern. Die zählten anscheinend nicht. Nicht so wie die eigenen irisch- und italienischstämmigen, weißen Kinder, die man vor solchen Übergriffen schützen wollte...
Das ist die nächste ganz große Breitseite gegen das Mutterschiff in Rom.
Nebenbei bemerkt kann man dem Artikel auch entnehmen, wie sehr die katholische Kirche historisch gesehen immer Homosexualität und Pädophilie in einen Topf geworfen hat. So lassen sich auch gewisse kardinale Entgleisungen verstehen. Es ist bei den alten Betonköpfen noch überhaupt nicht angekommen, daß Beziehungen zwischen Erwachsenen jedweden Gesschlechts inzwischen bei allen fortschrittlich denkenden Menschen als Teil einer Variantenvielfalt akzeptiert sind, während 'irgendwas mit Kindern' sich in den letzten Jahren zum Anathema aller Anathemata entwickelt hat und einfach gar nicht geht. 13-jähriges Mädel heiraten geht auch nicht mehr; für die mittelalterlichen Autoren war das das Normalste der Welt. Das haben die bloß alles noch überhaupt nicht verinnerlicht; deshalb stehen sie jetzt alle da wie die Karnickel im Licht der näherkommenden Autoscheinwerfer...
Halt nur mit Inuit-Kindern. Die zählten anscheinend nicht. Nicht so wie die eigenen irisch- und italienischstämmigen, weißen Kinder, die man vor solchen Übergriffen schützen wollte...
Das ist die nächste ganz große Breitseite gegen das Mutterschiff in Rom.
Nebenbei bemerkt kann man dem Artikel auch entnehmen, wie sehr die katholische Kirche historisch gesehen immer Homosexualität und Pädophilie in einen Topf geworfen hat. So lassen sich auch gewisse kardinale Entgleisungen verstehen. Es ist bei den alten Betonköpfen noch überhaupt nicht angekommen, daß Beziehungen zwischen Erwachsenen jedweden Gesschlechts inzwischen bei allen fortschrittlich denkenden Menschen als Teil einer Variantenvielfalt akzeptiert sind, während 'irgendwas mit Kindern' sich in den letzten Jahren zum Anathema aller Anathemata entwickelt hat und einfach gar nicht geht. 13-jähriges Mädel heiraten geht auch nicht mehr; für die mittelalterlichen Autoren war das das Normalste der Welt. Das haben die bloß alles noch überhaupt nicht verinnerlicht; deshalb stehen sie jetzt alle da wie die Karnickel im Licht der näherkommenden Autoscheinwerfer...
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