Freitag, 12. Januar 2007
'Das Biest ist gekocht...'
... wie die atevi sagen* - man kann machen, was man will, es wird nicht wieder lebending. Alles rum ums Eck.- Die Information ist frei und läßt sich mit weder mit Gesetzgebung noch mit Abmahnungen wieder einfangen. Alle Ressourcen, die die bisherigen Inhaber der Informations- und Unterhaltungsoligopole verschleudern, um ihre Inhalte unter Kontrolle zu halten, sind letztlich völlig verpulvert. Lieber sollten sie ihr Geld und die Hirnbandbreite ihrer Mitarbeiter dafür einsetzen, sich den Realitäten da draußen anzupassen; das kostet einen Bruchteil.

Wer will denn schon für unsinnige E-Papers zahlen, oder ansonsten für Informationen Geld rausrücken? Die Info selber gibt es irgendwo auch kostenlos. Und tschüß - das war einer weniger auf der Webseite.

So läuft das nicht - was die Leute haben wollen, kriegen sie auch so**, ansonsten versauern die liebevoll abgetippten Pressemitteilungen in den Mumiengrüften des Bezahlinhalts.

Trotzdem läßt sich im Internet Geld verdienen, nicht nur als zusätzlicher Vertriebsweg für Waren und Dienstleistungen der wirklichen Welt (eBay-Handel, Bücher, Tickets, aber auch legale, DRM-behaftete Musikdownloads - dann kauft man die CD halt nicht mehr, dann brennt man sie aus iTunes), sondern auch für rein virtuelle Dienstleistungen. Was denkt Ihr, was die Leute jeden Monat für Bezahlaccounts bei LiveJournal.com umsetzen, nur, um ein paar User-Icons mehr zu haben und das eigene Blog hübsch zu gestalten?

Auch Premium-Accounts bei ähnlichen Diensten werden doch gelegentlich genutzt. Ich wäre ja durchaus bereit gewesen, für die Nutzung von writely auch zu zahlen; die hätten sich von mir aus nicht mit Haut und Haaren an Google zu verscheuern brauchen.

Aber für Informationen zahlen? Nee. Für 'Nachrichten aus der IT-Industrie' schon gar nicht. Wenn das Internet an seine Grenzen kommt (und das tut es, sobald man zu einem Thema in die Tiefe gehen will), dann gehe ich zu Amazon oder in die Stadtbibliothek. Und nicht zu jemandes Bezahlinhalt.
* Ja, ich bin die Sorte Geek, der die Lebensweisheiten fiktionaler Aliens zitiert - ich nehme aber nicht einfach irgendwelche!

**So geschehen bei den 'Torchwood Declassifieds', den Making-Of-Videos meiner gegenwärtigen Lieblings-SF-Serie, auf der BBC-Webseite. Die cleveren Briten haben ihren Dienst so eingerichtet, daß nur Besucher aus UK die Videos auf der Seite angucken können. Ja, das funktioniert, man kann es sich bei der Torchwood-Homepage des BBC angucken. Nur hat jede Menge nette Leute von der Insel inzwischen das Zeug von da abgesaugt und da und dort verteilt; ich kann also auch die Declassifieds angucken, wann immer ich zu einer Folge noch Fragen habe.

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