Negative Einkommenssteuer...
... auch Bürgergeld genannt, klingt wie eine extrem gute Idee. Auch wer sich wie ich mit einer halben Sklavenarbeitsstelle eine halbes 'digitales Bohemiendasein' finanziert, steht danach besser da - und die Firmen, die solche halben IT-ler anstellen, auch!

Jetzt frage ich mich nur, warum die Idee von CDU und FDP vertreten wird. Daß ein anthropososphischer Unternehmer ein Buch dazu schreibt, ist klar - aber die FDP??

Irgendwas ist hier falsch, oder ich habe es noch nicht verstanden.

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h.c., Freitag, 30. März 2007, 16:20
Weil wir für einfache und gerechte Dinge stehen, nicht wie die Sozialdemokraten für Ausnahmen, Ausnahmen der Ausnahmen und Ausnahmen der Ausnahmenausnahmen um angebliche "Gleichberechtigung" zu erreichen.

Aber schön das Sie das Thema aufgreifen. Ich schreibe auch grad einen Artikel für meinen BLOG dazu. Aber aus aktuellem Anlass thematisiere ich quasi mein Lieblingsthema, das da: http://www3.e110.de/artikel/detail.cfm?pageid=67&id=80863
Erstmal heute mit einem Kommentar, anschließend eher BLOGuntypisch mit einer Befragung eines Fachmanns.

sethos, Freitag, 30. März 2007, 16:28
Ich dachte, Kindesmißbrauch können nur Erwachsene? Alles andere ist das übliche Holzschuppenzeugs, wofür es vielleicht ne Tracht Prügel und nen Vierteljahr Sanktionen von den Eltern gibt, aber Bullen? Paranoia!

h.c., Freitag, 30. März 2007, 16:50
Hm - Über 20% sind Kinder und Jugendliche, jedenfalls wenn man nach PKS geht. Real sind es natürlich deutlich mehr - zwei 12jährige Jungs die voreinander sexuelle Handlungen vollziehen (man könnte auch sagen: Sie wixxen sich einen.) machen sich ebenso strafbar, nur sind diese NOCH nicht strafmündig. "Blöd" ist natürlich wenn einer 14 und der andere 13 ist. Real gibt es deutlich weniger erwachsene Täter als Tatverdächtige - um die 10%. Von den knapp 15.000 Anzeigen bleiben knapp 1.500 Verurteilungen über. In Brandenburg ist mir eine Zahl einer Staatsanwältin bekannt - bei den selben prozentualen Anteil (10%) dreht sie den Spieß um und ermittelt wegen falscher Verdächtigung. Es sind immer stärkere Tendenzen dazu zu erkennen nicht nur das Erziehungsrecht mit solchen Methoden zu gewinnen, sondern auch sonstwie unbeliebte Personen los zu werden.

Früher waren die absoluten wie relativen Zahlen geringer bei den kindlichen und jugendlichen Tätern. Wird unsere Jugend sexuell agressiv? Oder gibt es eine Pathologisierung und Kriminalisierung kindlicher und jugendlicher Sexualität ala USA? Diese immer stärkere Pathologisierung ist mir auch aus der Schweiz bekannt - dort wurde ein 11jähriger in die Psychiatrie eingewiesen, aufgrund von "sexuellen Auffälligkeiten" und "Dissozialität" - es war aber auch nur eine Straftat weil sein Opfer 2 Monate am Schutzalter vorbeigeschrammt war. Einen anderen Grund für die Pathologisierung wurde nicht "gefunden" (anders kann man das gar nicht ausdrücken).

Unser Strafgesetz ist hier nicht optimal - es unterscheidet nicht zwischen normaler kindlicher und jugendlicher Sexualität und realer sexueller Gewalt. Das führt m.E. immer stärker zu einer Pathologisierung und Kriminalisierung von Kindern und Jugendlichen, während sexuelle Gewalt nicht richtig behandelt und geahndet werden kann.

2005 gab es 617 Anzeigen wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern mit tatverdächtigen Kindern. Nicht einer ist dabei in die Medien gekommen. Nun gibt es einen angeblichen Missbrauch durch einen angeblich psychisch Kranken. Einweisungen von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen gibt es auch ständig, vermutlich öfter als 617mal. Erst die Kombination davon ist interessant, obwohl noch nicht einmal geklärt ist ob das irgendwie in Verbindung steht - psychisch Kranke wie depressive Menschen haben auch eine Sexualität, die nicht pathologisiert werden darf. Diese Unterscheidung wird hier zumindest seitens der Presse nicht gemacht.

Aber das ist ja eigentlich nicht das Thema hier...

h.c., Freitag, 30. März 2007, 17:34
Wer den Kommentar lesen will: http://liberalepolitik.spaces.live.com/

sethos, Freitag, 30. März 2007, 18:37
Da ist etwas gewaltig faul im Mempool
Ein Erwachsener hat seine Pfoten von Kindern zu lassen, klar. Darum geht es ja bei Projekten wie dem in der Charité.

Aber es soll strafbar sein, wenn irgendwelche pubertierenden Viecher im Gartenschuppen rumfummeln? Gibt es irgendwelhe pubertierenden Viecher, die nicht im Gartenschuppen rumfummeln??

Au ja - sperrt alle von 11 bis 17 in Lager und verschont die Gesellschaft von ihnen...

*kopfschüttel*

petersilie, Freitag, 30. März 2007, 21:49
Als ich drei war, wurde ich im Kindergarten von zwei Jungs festgehalten, damit mich ein dritter küssen konnte.
Der war fünf.
War das eine strafbare sexuelle Handlung?
Wäre Schade, schön war's, ich mochte den sehr gerne...

h.c., Freitag, 30. März 2007, 22:13
Nicht ganz streng juristisch gesehen war das strafbar, aber 5jährige sind aus gutem Grund nicht strafmündig.

Ganz streng juristisch gesehen sieht das ein wenig anders aus, da muss ein Kuss nicht immer eine sexuelle Handlung sein. Das alles klar und richtig darzustellen überlasse ich aber einem Professor für Strafrecht, das ist mir etwas zu kontrovers...

petersilie, Freitag, 30. März 2007, 22:35
Ich meinte bloß, daß man von sexuellen Handlungen in sehr jungen Jahren ja nicht immer einen Schaden davontragen muß, und ich habe das bewußt so formuliert, weil es sicher irgendwo irgendeinen Korinthenkacker gibt, der in einem Kuss unter Kindergartenkindern psychologischen Heilungsbedarf sieht und Eltern, die glauben, daß ihre Tochter von sowas für alle Zeiten eine sexuelle Störung davonträgt.

Sexualität ist ja was dynamisches, das entwickelt sich ja peu à peu - oder ist Ihnen ein einziger Fall bekannt, bei dem ein vormals gänzlich asexuelles Wesen am Morgen seines 12./14./18. oder weiß-Gott-wievielten Geburtstag erwacht, in der Erkenntnis, es verfüge ab sofort über Sexualität?

Nicht, daß Sie mich falsch verstehen: Ich will hier keine Taten verharmlosen, die zur irgendjemandens Schaden gereichen, aber es ist seitens des Gesetzgebers nicht besonders vernünftig, die sexuelle Mündigkeit eines Einzelnen auf ein bestimmtes kalendarisches Datum zu verlegen.

Und ich bin übrigens, wie Sie, nicht der Ansicht, daß eine Herabsetzung der Strafmündigkeit auf 12 Jahre irgendwas verbessert.
Vielleicht sollte man das Augenmerk mal besser darauf richten, warum "Kinder" andere Kinder vergewaltigen, und ob das tatsächlich sexuell motivierte Taten sind, oder ob das nur eine Form von Waffe ist, die gerade verfügbar, weil frei zugänglich ist.

Und falls das so ist, würde mich interessieren, was diese Kids auf die Idee bringt, Sexualität als Waffe einzusetzen.

Und abschließend: Dieser Kuss im Kindergarten war sehr heilsam, ich hatte nämlich vorher mein Herz unsterblich an Winnetou verloren. Da ich aber nie überprüfen konnte, ob der genau so gut küssen konnte wie Stefan, geriet Winnetou in den folgenden Wochen in Vergessenheit...

sethos, Freitag, 30. März 2007, 22:53
Das ist die Haltung unserer Generation, Lady Petersilie. Die vor uns und die nach uns sind teilweise sowas von verklemmt.-

Wie einer auf die Idee kommen kann, sich in das generelle Pack-schlägt-sich-Pack-verträgt-sich von irgendwelchen Blagen einzumischen (und Sandkastenknutschereien gehören da wohl eher zu), ist mir eh fraglich.

Da kommen wir aber langsam in den Bereich, wo sich die Leute mit den Blagen, die sie haben, übermäßig beschäftigen und sich um jedes Detail kümmern, und ohne Ende Zeit drauf verwenden, zu kontrollieren, daß der Nachwuchs auch brav ist.

Oder hängen ein vermehrt restriktives Sozialstrafrecht und eine vermehrt restriktive Kindererziehung memetisch zusammen, so nach dem Thema, Mikromanagement gewinnt?

h.c., Freitag, 30. März 2007, 23:48
@petersilie,

"Ich meinte bloß, daß man von sexuellen Handlungen in sehr jungen Jahren ja nicht immer einen Schaden davontragen muß, und ich habe das bewußt so formuliert, weil es sicher irgendwo irgendeinen Korinthenkacker gibt, der in einem Kuss unter Kindergartenkindern psychologischen Heilungsbedarf sieht und Eltern, die glauben, daß ihre Tochter von sowas für alle Zeiten eine sexuelle Störung davonträgt."

Das ist richtig. Deshalb spricht ja z.B. auch der BKA-Forscher Baurmann davon, das man sich erstmal über die Begriffe einigen muss, bevor man über das Thema spricht. Daher widerspricht er ja auch jeglichen angeblichen Dunkelfeldziffern die er angeblich genannt haben soll entgegen. Und wenn man sich geeinigt hat über welche Definition man spricht muss man fragen über welche "Unterart" man spricht. Exhibionitische Handlungen nehmen mind. 1/3 aller Taten ein, wenn man vom juristischem Standpunkt aus geht. Kann man viele schöne Zahlenspielereien mit machen...

"Sexualität ist ja was dynamisches, das entwickelt sich ja peu à peu - oder ist Ihnen ein einziger Fall bekannt, bei dem ein vormals gänzlich asexuelles Wesen am Morgen seines 12./14./18. oder weiß-Gott-wievielten Geburtstag erwacht, in der Erkenntnis, es verfüge ab sofort über Sexualität?"

Nö - hätten Sie beispielsweise meine Kommentare im lawblog gelesen wüssten Sie das ich das auch aussage. Und wenn man sich nicht mal eu-weit über eine einheitliche Grenzen einigen kann sagt das doch eh schon alles aus.

"Nicht, daß Sie mich falsch verstehen: Ich will hier keine Taten verharmlosen, die zur irgendjemandens Schaden gereichen, aber es ist seitens des Gesetzgebers nicht besonders vernünftig, die sexuelle Mündigkeit eines Einzelnen auf ein bestimmtes kalendarisches Datum zu verlegen."

Zum Schutz des Schwächeren muss es aber irgendwie eingegrenzt werden. Die derzeitige deutsche Gesetzgebung ist hier nicht optimal, was jetzt neues kommt ist absoluter Schwachsinn.

"Und ich bin übrigens, wie Sie, nicht der Ansicht, daß eine Herabsetzung der Strafmündigkeit auf 12 Jahre irgendwas verbessert."

Wenn es entsprechend gehandhabt wird - z.B. durch ein Gericht mit jugendlichen Richtern, die entsprechende Entscheidungen treffen - kann es etwas nachträglich bringen. Die derzeitigen Tendenzen stehen dem aber entgegen.

"Vielleicht sollte man das Augenmerk mal besser darauf richten, warum "Kinder" andere Kinder vergewaltigen, und ob das tatsächlich sexuell motivierte Taten sind, oder ob das nur eine Form von Waffe ist, die gerade verfügbar, weil frei zugänglich ist."

Mit Sexualität kann man auch Gewalt ausdrücken. Eine Unterdrückung von Sexualität auch in Form körperlich-oberflächlicher Berührungen (Umarmungen, einfache Küsse pp.) kann auch Gewalt fördern.

"Und falls das so ist, würde mich interessieren, was diese Kids auf die Idee bringt, Sexualität als Waffe einzusetzen."

Mich auch. Die Frage werde ich auch weiter thematisieren.

@sethos

"Da kommen wir aber langsam in den Bereich, wo sich die Leute mit den Blagen, die sie haben, übermäßig beschäftigen und sich um jedes Detail kümmern, und ohne Ende Zeit drauf verwenden, zu kontrollieren, daß der Nachwuchs auch brav ist."

Das Problem ist auch das man sich dabei nur allzu gerne auf Sexualität und am liebsten auf Wiederholungstäter beschränkt. Andere Gefahren werden völlig vergessen. Selbst schon mitbekommen: Mädchen bei der Einschulung. Mädchen hat panische Angst vor dem männlichen Lehrer und verhält sich nicht ängstlich, zurückhaltend oder vorsichtig, sondern einfach nur panisch, in einem eigentlich schon krankhaftem Maße. Hilfe, das könnte ja ein böser Onkel sein! Das gute Zureden der Mutter half da wenig. Selbes Kind ist draußen ohne Rücksicht auf Verluste auf die Straße gelaufen. Man sollte Kinder schon auf Gefahren aufmerksam machen. Auf alle, und zwar angemessen.

Die Angemessenheit heutzutage sieht man aber am Beispiel der Befürworter des Inzestparagrafen. Man müsse ja die Kinder die aus solchen Beziehungen entstehen schützen, und das tue man am besten in dem man ihnen das Leben verwehrt. Perverse Argumentation...

sethos, Samstag, 31. März 2007, 00:01
Männliche Lehrer...
...waren früher die Regel. Auch an Grundschulen. Dann wurde Lehramt Grundschule ein völliger Frauenberuf, und wenn heute ein Mann Grundschullehrer wird, ist er automatisch suspekt.

Aber sie kommen inzwischen doch wieder. Es gibt ja sogar männliche Kindergärtner. Die haben es aber wohl extra schwer, von dem einen Exemplar her zu folgern, daß ich kenne.

h.c., Samstag, 31. März 2007, 00:13
Männer in der vorschulischen Kinderbetreuung kenne ich nur noch in der Funktion eines Kita-Leiters. Aktiv gar nicht. Von Tagesvätern habe ich bisher nur aus den Medien erfahren.

sethos, Samstag, 31. März 2007, 00:33
Ich kenne einen Waldkindergärtner, der Vater des Sohns meiner Nachbarin. Großer Idealist, leidenschaftlicher Pädagoge, aber die Eltern machen ihn regelmäßig fertig, und dann braucht er einen neuen Job.

Das Problem mit den Waldkindergärten ist wohl, erzählt mir eine erfahrene Grundschullehrerin (die ineden letzten Jahren auch einen jungen männlichen Kollegen bekommen hat, nachdem in ihren jungen Jahren der Chef männlich war, der als Rektor über ein rein weibliches Kollegium herrschte), daß es eine sehr bewußte Wahl ist, ein Kind in einen Waldkindergarten zu schicken und nicht einen 'normalen'. Damit hat man einen Hümpel von kindfixierten Eltern (siehe oben), die überall ihre Nase reinstecken und jedes Detail im Leben ihrer Blagen mikromanagen* wollen.

* Mikromanagement ist böse, genau wie sinnlose Ressourcenverschwendung, Wirtschaften für den kurzfristigen Profit statt nachhaltigem Wachstum, und Selbstreferentialität. Der untote Altägypter hat da so seine unumstößlichen Feindbilder...

h.c., Samstag, 31. März 2007, 02:06
Man darf bei mir übrigens auch Kommentare abgeben. ;o)

sethos, Samstag, 31. März 2007, 02:10
Ich weiß. Dafür braucht man eine Windows Live-ID. Und die habe ich nicht und mache ich bestimmt nicht. Kein MSN, kein Hotmail, kein Windows Live, keinerlei Passport-Derivat.

Sorry.-

petersilie, Samstag, 31. März 2007, 09:27
Es gibt ja sogar männliche Kindergärtner. Die haben es aber wohl extra schwer, von dem einen Exemplar her zu folgern, daß ich kenne.

Im ersten Moment dachte ich, Sie meinen den, den jeder kennt. Den mit dem Gurkenlaster und mit ohne Führerschein. Der hat's auch extra schwer, aber nicht weil er ein Mann ist, sondern weil er Er ist.


Ich weiß. Dafür braucht man eine Windows Live-ID. Und die habe ich nicht und mache ich bestimmt nicht. Kein MSN, kein Hotmail, kein Windows Live, keinerlei Passport-Derivat.

Wie sagten Sie so schön: Der untote Altägypter hat da so seine unumstößlichen Feindbilder...

Die höchstlebendige Petersilie auch.

h.c., Samstag, 31. März 2007, 10:24
"Ich weiß. Dafür braucht man eine Windows Live-ID. Und die habe ich nicht und mache ich bestimmt nicht. Kein MSN, kein Hotmail, kein Windows Live, keinerlei Passport-Derivat.

Sorry.-"

Oha. Ich dachte das geht auch ohne. Na mal sehen, werde mir ggf. mal ein anderes BLOG-System suchen.

sethos, Samstag, 31. März 2007, 18:13
Anderes Blog-System ist besser, und es ist ja nicht so schwer, einen Link zu hinterlassen, dem die Leser dann folgen können.

h.c., Sonntag, 1. April 2007, 14:20
Na mal sehen wie und was.

Habe heute aber erstmal einen Gesetzesentwurf an die FDP-BT-Fraktion geleitet. Aber wenn ich drüber nachdenke... Na ja.

Zu finden in meinem Blog. ;o)