Dienstag, 15. März 2011
"Glück im Unglück"???
Ach, paar Kühlsysteme von Atomreaktoren sind zwar ausgefallen, aber wenigstens das Internet hat durchgehalten, wie es sollte.

Was haben die denn bei silicon.de geraucht?? Davon können wir alle in den nächsten Wochen und Monaten sicherlich gelegentlich auch mal ein Pfeifchen voll brauchen...

ETA: Umstellung auf alternative Energien ist da übrigens wirklich möglich.

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Montag, 14. März 2011
Zahlen, Daten, Fakten


Da waren heute tausende von Leuten auf der Demo am Stachus.



Eine ältere Dame verteilte Origami-Kraniche.

Nach den offiziellen Reden gab es noch Open Mic für Leute, die noch was sagen wollte, und da erzählte einer, der sich als Wirtschaftsingenieur vorstellte, folgende interesante Dinge:

1. Die hiesigen Atomkraftwerke sind nur zu einem Bruchteil versichert.

2. Allein letztes Jahr wurden in Deutschlang Solaranlagen mit der Kapazität von sieben Atomkraftwerken installiert.

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Samstag, 12. März 2011
Oh, Japan...
Fukushima ist in die Luft geflogen; wir kriegen da wohl ein neues Tschernobyl. Und jetzt kann sich keiner mehr rausreden, das kann hier nicht passieren; die technischen Standards in Japan dürften höher sein als hier.

Diese Siedewasserreaktoren müssen weltweit sofort vom Netz; sie sind eine Gefahr für die Menschheit.

Montag Mahnwachen bundesweit.-

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Funny aneurysm, Teil II.
Jetz habe ich selber den Witz gemacht, vor langer Zeit, der jetzt überhaupt nicht mehr lustig ist, so wie Gaddafi's Modenschau.

Vor langer, langer Zeit also, als Big Ben noch eine kleine Taschenuhr war, da studierte ich mal Japanologie, und echauffierte mich wegen der Rückwärtsgewandheit und Realitätsferne meines Fachs, indem ich zu sagen pflegte: "Wenn wir eines Morgens aufwachen und die Radionachrichten erzählen uns, es habe ein riesiges Erdbeben gegeben und ganz Japan sei im Meer versunken, dann würden die Japanologen genau so weitermachen wie bisher, weil sie für ihre Wissenschaft ein reales Japan gar nicht brauchen." Da war schon was dran -- das zählte zur selben Fakultät für 'komische, exotische und nutzlose Kulturwissenschaften' wie etwa die Assyriologie und Hethitologie.

Aber heute früh kam ich mir vor, als sei dieser theoretische Tag jetzt doch gekommen. Nur war es das Internet, nicht das Radio, weil seit damals schon sehr viele Jahre her sind. Und außerdem ist nicht ganz Japan untergegangen, und die Todesopfer halten sich (für so ein Riesendesaster) ausgesprochen in Grenzen, was bedeutet, die meisten Sicherheitsmaßnahmen haben funktioniert. Die ganze Katastrophe kostet (wenn die Fukushima-Atomkraftwerke nicht in die Luft fliegen) wohl weniger Menschenleben als das wesentlich schwächere und lokalisiertere Kobe-Erdbeben 1995.

Nur eins ist jetzt in aller Unmißverständlichkeit klargeworden: Atomkraftwerke sind per se unsicher und müssen abgeschaltet werden.

Alle.

Weltweit.

Wirklich.

Prio 1.

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Montag, 1. Februar 2010
Die spinnen, die Japaner, Episode 144.

**grins**

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Dienstag, 28. Juli 2009
Blast from the past
Ich wußte gar nicht, daß ich noch ein ausgedrucktes Exemplar meine Magisterarbeit herumfliegen habe! Hier ein kleines Beispiel von dem, was ich 1994 irgendwann mitten in der Nacht zusammengeschrieben habe:
Denn der seppuku ist der Zentralpunkt von dem, was man die Ethik der Verbissenheit nennen könnte; der Ruhm des schönen, ehrenhaften Todes ergibt sich durch die ultimative und lethale Ausführung der erlernten kata in der Kunst, ein Samurai zu sein. Und die kata waren es, die den Sieg in der geschichtlichen Entwicklung des bushidô davontrugen. Denn wieso soll man eine rationale, an Realitätswahrheit und Schlüssigkeit orientierte Verhaltensweise postulieren, wenn man mit blindem Gehorsam und brüllendem Voranstürmen das selbe Ergebnis erzielen kann, ohne in die Verlegenheit zu kommen, den Untergebenen eventuell dumme Fragen beantworten zu müssen? Die Ethik der Verbissenheit folgt den kata, die per se nicht in Frage gestellt werden dürfen, während ein Samurai, der sein Verhalten mit seiner Rationalität motiviert, in der Lage wäre, Fragen zu stellen, wenn ihn auch in den meisten Fällen seine auf seiner Vernunft fußende Höflichkeit davon abhalten würde, diese Fragen tatsächlich zu formulieren. Hier öffnet sich die zynische Aussicht, daß der japanische Wirtschaftserfolg, der den Westen in jüngster Vergangenheit so ungemein erschreckt hat, auf dem Umstand beruht, daß man seinen Untergebenen eben keine Erklärungen schuldig ist, sondern einfach nur erwartet, daß sie genau erfüllen, was man von ihnen erwartet und was die kata ihnen vorschreiben. Wenn das Festhalten an einem solchen System der eklatanten, angewandten Unlogik innerhalb des Netzes der Weltwirtschaft einen derartigen Erfolg erzielen, dann wirft dies ein sehr schlechtes Licht auf dieses Netz, und auf die Menschheit im Allgemeinen.
Nazgul, frag mich am Wochende danach. Wirklich! Du willst es lesen, denn danach verstehst du besser, was du da machst und auch, warum deine Meister manche Sachen nicht wirklich erklären.-

Glossar:
seppuku -- im Westen eher unter der inkorrekten Lesung 'harakiri' bekannt.
kata -- Schritt, Schritte; also die Elemente, aus denen jede japanische Kunst, vom Blumenstecken bis zur Kampfkunst, zusammengesetzt sind.
bushidô -- 'Weg des Samurai', also die Ethik und Fertigkeiten, die das Leben der japanischen Kriegerkaste ausmachten.

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