Kommunikation
Vielleicht bin ich von der finnischen Direktheit* verwöhnt; aber auch die von vielen Angelsachsen bemängelte germanische Direktheit ist nicht mehr, was sie war**.
Deshalb jetzt ein bißchen Nachhilfe in klarer Kommunikation:
Entschuldigung:
falsch: "Oh, ich dachte aber -- ich habe nicht -- ich wollte nur -- ich hatte doch einen guten Grund!"
richtig: "Es tut mir leid!"
Ersuchen:
falsch: "Wieso machst du das so?" [[Antwort]] "Das machst du aber falsch, ich weiß es besser, mach das so!" [[Zufälligerweise fiele dann genau das ab, was der Mensch haben will.]]
richtig: "Ich brauche ein XYZ, kannst du mir bitte eines abgeben? Danke!"
Termin:
falsch: "Ich brauche das noch vor meinem Urlaub."
richtig: "Kann ich das bitte heute noch bekommen? Danke!"
Korrektur:
falsch: "Da stehen aber die falschen Angaben, und das Logo ist auch nicht richtig!"
richtig: "Unser Logo und unsere Web-Adresse haben sich geändert, können Sie das bitte austauschen? Danke!"
Was sich keiner von diesen indirekt herumargumentierenden Zeitgenossen überhaupt klar macht: wenn einer am Boden liegt, tritt man nicht nach; wenn einer direkt 'Kannst du bitte?' sagt, muß schon ein sehr absurdes Ersuchen sein, oder das Gegenüber muß verdammt schlecht gelaunt und knallhart sein, um 'Nein' zu sagen. Einem Argument zu widersprechen, oder zu einer langatmigen Begründung zu sagen 'Interessiert mich jetzt nicht wirklich', das ist wesentlich leichter und auch sozial akzeptabler zu machen.
*finnische Werbung geht so: ein Plakat am Straßenrand, die Produkte der Hausmarke eines Discounters darauf (auf rotem Hintergrund) aufgebaut, und der Schriftzug 'Hyvä ja edullinen' ('Gut und günstig'). Direkter geht es nicht mehr.-
** oder ich falle hier einer gewissen bayerischen G'schertheit zum Opfer, an die ich mich seit über 20 Jahren hier immer noch nicht gewöhnt habe.
Deshalb jetzt ein bißchen Nachhilfe in klarer Kommunikation:
Entschuldigung:
falsch: "Oh, ich dachte aber -- ich habe nicht -- ich wollte nur -- ich hatte doch einen guten Grund!"
richtig: "Es tut mir leid!"
Ersuchen:
falsch: "Wieso machst du das so?" [[Antwort]] "Das machst du aber falsch, ich weiß es besser, mach das so!" [[Zufälligerweise fiele dann genau das ab, was der Mensch haben will.]]
richtig: "Ich brauche ein XYZ, kannst du mir bitte eines abgeben? Danke!"
Termin:
falsch: "Ich brauche das noch vor meinem Urlaub."
richtig: "Kann ich das bitte heute noch bekommen? Danke!"
Korrektur:
falsch: "Da stehen aber die falschen Angaben, und das Logo ist auch nicht richtig!"
richtig: "Unser Logo und unsere Web-Adresse haben sich geändert, können Sie das bitte austauschen? Danke!"
Was sich keiner von diesen indirekt herumargumentierenden Zeitgenossen überhaupt klar macht: wenn einer am Boden liegt, tritt man nicht nach; wenn einer direkt 'Kannst du bitte?' sagt, muß schon ein sehr absurdes Ersuchen sein, oder das Gegenüber muß verdammt schlecht gelaunt und knallhart sein, um 'Nein' zu sagen. Einem Argument zu widersprechen, oder zu einer langatmigen Begründung zu sagen 'Interessiert mich jetzt nicht wirklich', das ist wesentlich leichter und auch sozial akzeptabler zu machen.
*finnische Werbung geht so: ein Plakat am Straßenrand, die Produkte der Hausmarke eines Discounters darauf (auf rotem Hintergrund) aufgebaut, und der Schriftzug 'Hyvä ja edullinen' ('Gut und günstig'). Direkter geht es nicht mehr.-
** oder ich falle hier einer gewissen bayerischen G'schertheit zum Opfer, an die ich mich seit über 20 Jahren hier immer noch nicht gewöhnt habe.
gorillaschnitzel,
Freitag, 4. März 2011, 23:57
Ich habe ja -was Kommunikation angeht- in der Welt das erlebt, was ich selbst auch ganz toll finde: Man ist begeistert, wenn sich Leute bemühen, die jeweils andere Sprache zu sprechen. Mal ehrlich: Würden Sie oder ich von einem Ausländer erwarten, dass er Deutsch spricht? Ich (und Sie wahrscheinlich auch) freuen uns aber trotzdem, wenn es jemand versucht. Egal, was dabei rauskommmt. So gings mir in den Ländern dieser Welt. Die Leute finden es schön, wenn sich jemand wenigstens minimal in ihrer Sprache versucht. Sie honorieren wie ich (und Sie) das Bemühen. Und ich finde, dass das auch ein Zeichen von Respekt ist. Man muss sich auch mit Sprache und Kultur des Landes auseinandersetzen, in dem man grade ist.
sethos,
Samstag, 5. März 2011, 00:16
Absolut.
Ich werde nie die Straßenbahnschaffnerin in St. Petersburg vergessen, mit der ich an der Endhaltestelle ne Runde geschwatzt habe, bis die Straßenbahn wieder losfahren mußte.
Auf Russisch. Dabei spreche ich eigentlich gar kein Russisch...
Es lohnt sich immer, sich in dei Sprache reinzufinden. Sonst ist man nur ein geistloser Tourist.
Ich werde nie die Straßenbahnschaffnerin in St. Petersburg vergessen, mit der ich an der Endhaltestelle ne Runde geschwatzt habe, bis die Straßenbahn wieder losfahren mußte.
Auf Russisch. Dabei spreche ich eigentlich gar kein Russisch...
Es lohnt sich immer, sich in dei Sprache reinzufinden. Sonst ist man nur ein geistloser Tourist.