Das Karnickel als Produkt der Popkultur
'My heart has joined the Thousand because my friend has stopped running - mit diesem Zitat aus 'Watership Down' (nebenbei bemerkt das Buch mit dem miserabelst ins Deutsche übersetzen Titel jemals) verkündete eine Lady auf LiveJournal* das Ableben ihres Karnickels.

Davon hat natürlich das Karnickel nichts; die ganze Karnickel-Mythologie bei Richard Adams (die ohnehin von diesem und jenem verdächtigen Zeugs nur so trieft) ist fiktiv, und das echte Karnickel, das im Stall gelebt, seinen Salat gefressen und bei der Lady an schönen Tagen durch den Garten gehoppelt ist, hatte davon nie gehört und hat damit nichts zu tun.

Wenn sie einen von El-Ahrairahs Volk haben wollte, dann war das arme Karnickel damit überfordert. Genauso wie echte Zierfische total damit überfordert sind, Nemo sein zu sollen.

Mein Katz ist ein Katz ist ein Katz. Er ist nicht wie Francis, auch wenn die Fußnoten bei Akif Pirinçci voller unglaublich nützlicher Katzen-Information stecken; und er ist erst recht nicht wie Mrs. Murphy.


* Kein Link - das Übliche!

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petersilie, Donnerstag, 5. Juli 2007, 15:20
Ja, normal, oder?!
Warum sollte für unsere Stubentiger und -langohren nicht das gleiche gelten, wie für uns?
Genausowenig wie Sie Poirot und ich Miss Marple bin, sind Lucifer oder Frau F. eben Francis oder Mrs. Norris (besser ist das!), sonst würden diese berühmten Romane ja als Sethos- und Petersilienkrimis in die Literaturgeschichte eingegangen sein.
Und weil keiner über uns schreibt, müssen wir eben selber über uns schreiben.
Und über unsere Vierfüsse - die selbstredend viel bequemer sind, als derartige Helden aus Büchern, aber eben auch "haltbarer".

Ich habe allerdings festgestellt, dass Frau F. genauso oft frühstücken kann, wie der gemeine Hobbit. Ist ja auch was!

sethos, Donnerstag, 5. Juli 2007, 17:16
*grins*
Wenn ich wählen dürfte, wäre ich lieber Lord Peter Wimsey als Poirot (wenn wir schon bei ganz klassischen Krimis sind), aber macht nichts -- ich bin weder der eine noch der andere.

petersilie, Freitag, 6. Juli 2007, 11:53
Echt jetzt?
Sie würden freiwillig auf diesen albernen Akzent, tonnenweise Pomade und gepflegte 25kg Übergewicht verzichten?!
Nur um ein leichtlebiger, sportlicher, gutsituierter, gutaussehender Aristokrat zu sein, der nichts im Leben wirklich ernst nehmen kann?

Haben Sie sich das gut überlegt?!

;-)

sethos, Freitag, 6. Juli 2007, 12:55
Ja.

Vor allen Dingen mit dem 'nichts ernst nehmen' bin ich sehr einverstanden. Natürlich sind sie alle beide irgendwie vom 1. Weltkrieg traumatisiert; da gewinne oder verliere ich gar nix.