Dienstag, 22. März 2011
Note to self
Langer Sermon über Kerntechnik und Fukushima, sogar für untote Altägypter verständlich. Später lesen.-


ETA: Habe das jetzt gelesen. Ist exzellent, wirklich gut zu verstehen, unaufgeregt, ohne abzuwiegeln, und verdient Extra-Lob für die Wendung mit 'einer Banane pro Stunde'.

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Montag, 21. März 2011
Auf die Altjapanische...
So verhält sich ein guter japanischer Chef (von egal was).

So ein senpai, egal welcher Art, hat in guten Zeiten enorme Privilegien, ja. In schlechten Zeiten stellt er sich vor seine kohai.

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Sonntag, 20. März 2011
Tôden
Langsam will ich wirklich ihre blutigen Eingeweide sehen. Und ihre abgeschlagenen Köpfe.

Zumindest metaphorisch.

Und ich bin sicher nicht der einzige...

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Wir haben wieder was zu demonstrieren...
Anti-Atom-Demo am 26.03.2011

Veranstaltungsorte und Anfangszeiten hinter dem Link.


Das ist mal wieder total typisch: München fängt zwei Stunden später an! Letzten Montag waren wir auch 'ne Stunde später als der Rest der Republik.-

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Donnerstag, 17. März 2011
WTF Referrer -- Folge 144
Jemand hat offensichtlich Folgendes gesucht:
1 Search request: astrologische begründungen fukushima
Ohne Worte. Kein Kommentar. Vergeßt es. Verwendet euer bißchen Resthirn lieber darauf, irgendwelche Osterdeko aus der 'Landlust' nachzubasteln.-

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Mittwoch, 16. März 2011
Auch eine Art, ein Kind zu schaukeln
Heute in der S-Bahn: ein junger Vater (Typ bedreadlockter Outdoor-Freak) mit unruhigem Kind von knapp einem Jahr auf dem Rücken hängt sich an die Haltegriffe an der Decke und schaukelt dran -- schon ist die ökoringelbesockte kleine Person ruhig und fröhlich.

Kaum hört er auf, schon quengelt es und will, daß er weitermacht, also muß der Mann schaukeln und schaukeln und schaukeln...

Hat mich sehr amüsiert. Und mich daran erinnert, daß die Welt auch heute noch aus anderen Dingen besteht als aus kaputtgehenden Atomkraftwerken in Japan.-

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Ah, kapiere!
Sie machen es wirklich auf die Altjapanische bzw. Meiji-Zeitliche.

Der Tennô hat geredet und das selbstlose Opfer der verbliebenen Arbeiter in Fukushima gelobt, womit diese Leute im Sinne des alten Staats-Shintô mit göttlichem Segen ihr Leben riskieren.

Ich hoffe, das tröstet einige von ihnen, und ihre Familien.



Das ist nicht ironische gemeint -- wenn Religion die Menschen trösten und ihnen in schweren Zeiten helfen kann, dann tut sie ihren Job!

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Oh, Herr Gorillaschnitzel, schauen Sie mal!

Endlich eine halbwegs sinnvolle Verwendung für Wasserwerfer.

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50 Arbeiter
"50 Mann sollen Japan retten", staunte der SPON gestern.

Das ist aber gar nicht so abwegig -- auch die Zahl nicht. Ein freiwilliges Himmelfahrtskommando von knapp 50 Mann ist in Japan legendär. Die kennt jedes Kind.

Jeden Vormittag fahre ich meinen Rechner hoch und finde Nachrichten vor, die schlimmer sind als alles, was ich mir gestern noch vorstellen konnte. Ich möchte nicht wissen, wie schlimm es wäre, wenn diese 50 Mann nicht da wären.

Wenn man eine Wahl hat, wen man zwischen die Welt und ihre Apokalypse stellen will, um diese aufzuhalten, sind 50 namenlose japanische Arbeiter sicherlich eine gute Option.

Dafür haben sie einen Respekt verdient, der über den für all die anderen Helden der letzten Zeit weit hinausgeht.


Was ich denke, das die Manager von Tôden verdient haben, daß sie es so weit kommen ließen, dazu möchte ich mich in der Öffentlichkeit nicht mal äußern.-

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Dienstag, 15. März 2011
Samurai-Arbeitsethik
So zynisch das klingt: das hatte ich seit Samstag erwartet.

Jetzt will ich aber auch sehen, wie die Chefs bei Tôden Seppuku begehen. Und danach, wenn alles ausgestanden ist, will ich den Schrein/Tempel sehen.

Denn jetzt machen sie es offensichtlich doch auf die Altjapanische.

**grusel**



Dank an den Nazgul für den ersten Link!

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Nein, jetzt muß Katzencontent sein!
Funny Pictures - Cat Groomed With Leek Gifs
see more Lolcats and funny pictures

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Die blaugrüne Spur
Wieder angekommen am Quell allen Übels: Areva sind bekanntlich die Bösen. Das läßt sich selbst aus dem Wikipedia-Artikel herauslesen.

Und Areva ist doch mit Siemens verbandelt! Der Telepolis-Artikel nennt den Laden eine 'Siemens-Teiltochter'.

Ich wunderte mich schon, warum der französische Atom-Konzern zehn deutsche Mitarbeiter in Fukushima hatte. Aber die Siemens-Connection erklärt das.

Wenn man Siemens enteignet, verstaatlicht, zerschlägt und/oder abwickelt, wie einstmals die IG Farben, ob die Welt dann ein besserer Ort würde? Oder liegt es vielmehr an der systemischen 'fundamental interconnectedness of all things', daß sich auf einem geschrumpften, globalisierten Planeten von jedem Unheil weltweit auch immer ein dünner blaugrüner Faden zu Siemens schlängelt, und ich bin nur einfach durch lange Übung zu sehr auf dieses Blaugrün geprägt und sehe es überall, in jeder noch so mikroskopischen Stärke?

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"Glück im Unglück"???
Ach, paar Kühlsysteme von Atomreaktoren sind zwar ausgefallen, aber wenigstens das Internet hat durchgehalten, wie es sollte.

Was haben die denn bei silicon.de geraucht?? Davon können wir alle in den nächsten Wochen und Monaten sicherlich gelegentlich auch mal ein Pfeifchen voll brauchen...

ETA: Umstellung auf alternative Energien ist da übrigens wirklich möglich.

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Montag, 14. März 2011
Zahlen, Daten, Fakten


Da waren heute tausende von Leuten auf der Demo am Stachus.



Eine ältere Dame verteilte Origami-Kraniche.

Nach den offiziellen Reden gab es noch Open Mic für Leute, die noch was sagen wollte, und da erzählte einer, der sich als Wirtschaftsingenieur vorstellte, folgende interesante Dinge:

1. Die hiesigen Atomkraftwerke sind nur zu einem Bruchteil versichert.

2. Allein letztes Jahr wurden in Deutschlang Solaranlagen mit der Kapazität von sieben Atomkraftwerken installiert.

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Zivilisierte Länder
Hier kann man sehen, wie verschiedene Länder auf Fukushima reagieren und die Konsequenzen ziehen:
  • China: Fuck you all, wir machen weiter wie bisher, tangiert uns nicht.
  • Russland: Erm, wir haben das alles im Griff, bei uns kann das nicht passieren (ROFLMAOPIP!!!!), wir machen weiter wie bisher.
  • Indien: Wir überprüfen sofort alle unsere Atomkraftwerke.
  • Schweiz: Alle neuen AKWs sind sofort gecancelt, alle alten werden überprüft und neu eingeschätzt.
Indien hat offensichtlich in Zivilisation und Wertschätzung von Menschenleben Russland und China überholt. Das ist nicht mehr das Drittweltland, in dem sich die Chemiekatastrophe von Bhopal ereignete und keinen wirklich interessierte, was mit den Bauern und Slumbewohnern ringsum passierte.-

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Samstag, 12. März 2011
Oh, Japan...
Fukushima ist in die Luft geflogen; wir kriegen da wohl ein neues Tschernobyl. Und jetzt kann sich keiner mehr rausreden, das kann hier nicht passieren; die technischen Standards in Japan dürften höher sein als hier.

Diese Siedewasserreaktoren müssen weltweit sofort vom Netz; sie sind eine Gefahr für die Menschheit.

Montag Mahnwachen bundesweit.-

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Funny aneurysm, Teil II.
Jetz habe ich selber den Witz gemacht, vor langer Zeit, der jetzt überhaupt nicht mehr lustig ist, so wie Gaddafi's Modenschau.

Vor langer, langer Zeit also, als Big Ben noch eine kleine Taschenuhr war, da studierte ich mal Japanologie, und echauffierte mich wegen der Rückwärtsgewandheit und Realitätsferne meines Fachs, indem ich zu sagen pflegte: "Wenn wir eines Morgens aufwachen und die Radionachrichten erzählen uns, es habe ein riesiges Erdbeben gegeben und ganz Japan sei im Meer versunken, dann würden die Japanologen genau so weitermachen wie bisher, weil sie für ihre Wissenschaft ein reales Japan gar nicht brauchen." Da war schon was dran -- das zählte zur selben Fakultät für 'komische, exotische und nutzlose Kulturwissenschaften' wie etwa die Assyriologie und Hethitologie.

Aber heute früh kam ich mir vor, als sei dieser theoretische Tag jetzt doch gekommen. Nur war es das Internet, nicht das Radio, weil seit damals schon sehr viele Jahre her sind. Und außerdem ist nicht ganz Japan untergegangen, und die Todesopfer halten sich (für so ein Riesendesaster) ausgesprochen in Grenzen, was bedeutet, die meisten Sicherheitsmaßnahmen haben funktioniert. Die ganze Katastrophe kostet (wenn die Fukushima-Atomkraftwerke nicht in die Luft fliegen) wohl weniger Menschenleben als das wesentlich schwächere und lokalisiertere Kobe-Erdbeben 1995.

Nur eins ist jetzt in aller Unmißverständlichkeit klargeworden: Atomkraftwerke sind per se unsicher und müssen abgeschaltet werden.

Alle.

Weltweit.

Wirklich.

Prio 1.

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Mittwoch, 9. März 2011
Ma'at lebt
Noch mehr Freude als die Dinge, die inhaltlich passieren macht mir momentan bei den Berichten aus Ägypten, wie weitgehend sich die Ägypter von unten selber sortieren, und an der weiteren Entwicklung mitmachen.

Die lassen nicht locker -- die werden auf diesem Level von high catastrophic normal weiteroperieren, bis die Verfassung geändert ist, Wahlen durchgeführt wurden, und die neue, demokratische Regierung im Amt ist.

Und auch diese Regierung wird dann mit einer massiven Bürgerbeteiligung arbeiten dürfen, die wir hier im Westen nur selten sehen, da wir uns an unsere wunderbaren Rechte viel zu sehr gewöhnt haben.

Auch wenn ich aus anderen historischen Gründen online als 'Sethos, der untote Altägypter' unterwegs bin, so geht mir doch Ägypten irgendwie persönlich nahe. Ich habe auch eine besondere Beziehung zu Ma'at, der altägyptischen Göttin der Gerechtigkeit; nicht nur, weil Sethos I. (derjenige, der in Zahi Hawass seinem Museum zum allgemeinen Grusel öffentlich herumliegen muß) sie auch in seinem verlängerten Thronnamen führte, sondern auch, weil ich mal eine ausführliche Rezension* über sie (bzw. über ein Buch über sie) geschrieben habe. Im Grunde verkörpert diese Göttin das erste Konzept einer objektiven, für alle gültigen Gerechtigkeit in der Menschheitsgeschichte.

Die alten Ägypter haben vielleicht nicht die Demokratie erfunden, aber definitiv den Rechtsstaat und die Menschenrechte, oder das, was später schließlich dazu werden sollte.

Und wenn man jetzt nach Ägypten schaut, dann sieht man: Ma'at lebt!



* ETA: Und weil das an der Originalstelle, wo ich dafür bezahlt wurde, längst depubliziert wurde, hier die Ma'at-Rezension -- sie stammt von 2002, das Buch ist aber noch greifbar.-

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Samstag, 5. März 2011
O hai, Frau Sid!


[[von hier]]

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Freitag, 4. März 2011
Kommunikation
Vielleicht bin ich von der finnischen Direktheit* verwöhnt; aber auch die von vielen Angelsachsen bemängelte germanische Direktheit ist nicht mehr, was sie war**.

Deshalb jetzt ein bißchen Nachhilfe in klarer Kommunikation:

Entschuldigung:
falsch: "Oh, ich dachte aber -- ich habe nicht -- ich wollte nur -- ich hatte doch einen guten Grund!"
richtig: "Es tut mir leid!"

Ersuchen:
falsch: "Wieso machst du das so?" [[Antwort]] "Das machst du aber falsch, ich weiß es besser, mach das so!" [[Zufälligerweise fiele dann genau das ab, was der Mensch haben will.]]
richtig: "Ich brauche ein XYZ, kannst du mir bitte eines abgeben? Danke!"

Termin:
falsch: "Ich brauche das noch vor meinem Urlaub."
richtig: "Kann ich das bitte heute noch bekommen? Danke!"

Korrektur:
falsch: "Da stehen aber die falschen Angaben, und das Logo ist auch nicht richtig!"
richtig: "Unser Logo und unsere Web-Adresse haben sich geändert, können Sie das bitte austauschen? Danke!"

Was sich keiner von diesen indirekt herumargumentierenden Zeitgenossen überhaupt klar macht: wenn einer am Boden liegt, tritt man nicht nach; wenn einer direkt 'Kannst du bitte?' sagt, muß schon ein sehr absurdes Ersuchen sein, oder das Gegenüber muß verdammt schlecht gelaunt und knallhart sein, um 'Nein' zu sagen. Einem Argument zu widersprechen, oder zu einer langatmigen Begründung zu sagen 'Interessiert mich jetzt nicht wirklich', das ist wesentlich leichter und auch sozial akzeptabler zu machen.



*finnische Werbung geht so: ein Plakat am Straßenrand, die Produkte der Hausmarke eines Discounters darauf (auf rotem Hintergrund) aufgebaut, und der Schriftzug 'Hyvä ja edullinen' ('Gut und günstig'). Direkter geht es nicht mehr.-

** oder ich falle hier einer gewissen bayerischen G'schertheit zum Opfer, an die ich mich seit über 20 Jahren hier immer noch nicht gewöhnt habe.

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Donnerstag, 3. März 2011
...
Banal-Statement des Tages: "Ötzi ist tot".



Ja, dazu habe ich mich eben in einer IM-Konversation mit dem Nazgul allen Ernstes verstiegen. Es gab einen Kontext, aber den braucht es nicht...

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Mittwoch, 2. März 2011
Gaddafi-Mode
Das da ist, was man bei TV-Tropes einen funny aneurysm moment nennt, also einen Witz, der später durch neue Entwicklung extrem weniger witzig oder zumindest wesentlich tiefschwärzer wird...


Danke an den Nazgul für den Link!

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Dienstag, 1. März 2011
Das können wir doch auch, Folge 144
Sogar die Ösis haben genug von ihren Prälaten.

Und hier ist die Verflechtung von Staat und Kirche noch enger, siehe Kirchensteuerämter beim staatlichen Finanzamt etc. Soll sich doch zur Abwechslung die Kirche mal gesundschrumpfen, und nicht der Rest der Gesellschaft.-

Und das sage ich als nicht ausgetretener Nachfahre von Generationen evangelischer Pfarrer. Aber wir sind jetzt im 21. Jahrhundert angekommen; Religion ist Privatsache, und die Kirchen können nicht mehr davon ausgehen, daß sie eh gebraucht werden. Jede normale Kirchengemeinde hält Ressourcen vor, die nur zwei Mal im Jahr -- zu Weihnachten und zur jährlichen Erstkommunion/Konfirmation -- wirklich ausgeschöpft werden. Ansonsten heizen sie riesige leere Räume. In den Städten gibt es auch noch so viele Kirchengemeinden, daß sie für jeden Stadtbewohner fußläufig zu erreichen sind. Das ist schlicht und ergreifend überdimensioniert. Für Weihnachten können sie doch genausogut Hallen mieten. Abschied von der Staatskirche hieße auch, daß die Kirchen etwas für ihre Leute tun müßten, ihnen etwas bieten müßten, um zahlende Mitglieder zu gewinnen und Teile ihres Apparats weiterzubetreiben. Es käme neues Leben hinein. Man würde sich etwa anschauen müssen, was die orthodoxen Kirchen oder (horribile dictu!) auch der Islam richtig machen, daß dort kein Mitgliederschwund herrscht, die Leute freiwillig Beiträge leisten, weil es eben keinen Kirchenstaatsvertrag gibt, die Leute ganz anders verwurzelt sind und sich identifizieren können mit einem Gemeindebetrieb, den sie selbst am Laufen halten, weil sie ihn haben wollen. Religion gehört zu den Grundbedürfnissen der Menschheit, das haben wir mit dem Ende des Ostblocks und speziell der Sowjetunion gesehen. Die Nachfrage ist per se da. Unsere Kirchen sind nur so vollgestopft mit Staatsgeldern, daß es sie nicht wirklich zu interessieren braucht, ob sie vielleicht seit Jahrzehnten an der Nachfrage vorbei wirtschaften, während derweil irgendwelche Floater, Baghwan-Jünger und fraudulente Telefon-Astrologen sich das ehemalige Kerngeschäft unter den Nagel reißen. Wenn man sie vom Staats-Tropf losmacht und ihnen sowohl die direkten Subventionen als auch die offizielle Kirchensteuer entzieht, dann überlebt nur das, was gebraucht wird -- und das, was überleben will, muß dafür sorgen, daß es tunlichst wieder gebraucht wird! Um das zu fordern, muß man kein Atheist sein. Ich gebe zu, ich bin keiner. Aber was der Staat der Kirche an Geld reinschiebt, ärgert mich; und nicht nur wegen irgendwelcher Prügel-Priester und Pädo-Pfaffen.

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Und tschüß.-

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