Kulturschaffende
Wie ich schon gelegentlich erwähnte, gehört zu der großen Variation an Interessen, auf die ich mich in spontanen 'Forschungsanfällen' manchmal stürze, auch Rudolf Nurejew?

Und meine gute Freundin Sally aus Wales hatte mich auf dieses neue Buch über Nurejew hingewiesen, das bei der BBC in Ausschnitten im Radio vorgelesen wurde?

Nun, in dem Teil vom Montag jener Woche wurde ein Tänzer aus Ostberlin erwähnt, der mit Nurejew in Leningrad* studiert hatte. Den Namen konnte ich nicht verstehen, aber das fand ich nicht weiter bedenklich bei einem englischen Vorleser, der auch 'Shang Silly Say' sagte. Ich riet mal, das sollte 'Theo' heißen, und machte mit keine Gedanken. Dieser Mann soll Nurejew ermutigt haben, in den Westen zu gehen, blieb aber selber im Osten hinterm eisernen Vorhang stecken. Außerdem hat er jede Menge Bilder und Amateurfilmaufnahmen gemacht, die sehr aufschlußreich sein dürften, nach den online gefundenen Beschreibungen.

Dann schloß die BBC die heimliche Nurejew-Themenwoche mit einer Fernsehdokumentation über dessen frühen Jahre in Rußland ab, die im Gegensatz zu den Radiosendungen nicht einfach im Internet zu sehen war. Auch auf YouTube ist bis jetzt zu meiner Frustration nichts zu finden.

Aber ich habe ein bißchen gegoogelt und im Internet herumgestochert, und als ich den tatsächlichen, kompletten Namen von diesem Menschen fand, fiel ich fast vom Sofa vor Lachen.

Knut-Teja Kremke.

Das muß man sich mal einfach auf der Zunge zergehen lassen, und sein Hirn drum wickeln.

Knut**-Teja, geboren 1941. Dieser Name ist nicht nur der absolute, hinterletzte Abschuß, was die damals populären Doppelnamen angeht, sonder spricht so absolut Bände über den Zeitgeist, die Bildung der Eltern, und was man so für originell hielt, ich mußte wirklich massiv kichern.

Ich meine, ich habe in jungen Jahren, irgendwann in den frühen 80er Jahren auch von meinen Vorfahren unreflektiert den guten alten 'Krampf um Rom'*** in die Hand gedrückt gekriegt, und verschlungen, weil ich damals historische Romane einfach nur klasse fand. Ich habe sogar Gustav Freytag's 'Ahnen' gelesen und fands klasse, auch wenn ich heute nicht mehr sagen könnte, was drin stand.

Also konnte ich den Namen Teja sofort einordnen, was natürlich erheblichzu meiner Erheiterung beitrug.

Nachdem ich also erstmal erfolgreich erheitert war und mein Interesse geweckt war, habe ich dann als nächstes die Google-Suche auf 'deutsch' beschränkt, um all die Blog- und Zeitungsartikel aus England und Australien und wo sonst noch die BBC-Dokumentation schon gelaufen ist, auszuschließen. Wollte doch mal sehen, was die Quellen sonst noch so über den Mann zu vermelden hatten. Daß keiner über seinen Namen spotten würde, war mir klar, aber vielleicht hatte er sonst was geleistet, er war schließlich Tänzer und Photograph.

Sogar ein verdammt guter Photograph, wie die Bilder, die die Blog-und Newsartikel begleiteten, klar zeigten.


Rudolf Nurejew in Leningrad, Photo von Knut-Teja Kremke

Alles, was auftauchte, war ein alter DDR-Bildband von 1967 über das 'Leningrader Ballett'. Der geht für 'nen Appel und 'nen Ei her, also habe ich ihn prompt bestellt.

Der Mann machte wirklich hervorragende Photos. Mit seiner alten DDR-Kamera**** und dem unvermeidlichen Orwo-Material machte der Bilder, die lassen den Nazgul mit seiner digitalen SLR von Nikon noch neidisch werden.

Mal abgesehen davon, daß die Bilder auf sämtliche Bildunterschriften verzichten, einfach eine Geschichte des russischen Balletts als Vorspann, und Listen von Balletts und Tänzern im Anhang haben, was den guten Knut-Teja Kremke in die Lage versetzte, drei oder vier Photos von dem zu dem Zeitpunkt längst in den Westen abgehauenen und zum Weltstar gewordenen Nurejew reinzuschmuggeln - der machte einfach unglaublich gute Bilder. Ich muß mal in den nächsten Tagen ein paar davon auf den Scanner legen - der hat Querformate, auf Doppelseiten, da findet sich auf der einen Seite eine ungemein dramatische Geste, und die andere Seite ist nur dunkel, wo die Tiefe der Bühne die Beleuchtung phototechnisch einfach nur komplett verschluckt hat.

Eine Seite einfach schwarz. Nichts drauf außer schwarzer Farbe, die die Dramatik der Szene unterstreicht. Einfach nur eine schwarze Seite.

Die Kulturschaffenden der guten alten DDR waren nicht nur ganz schön raffitückisch, siehe oben, sie konnten sich auch sowas erlauben - das war ja nicht politisch suspekt.

Ist eine schwarze Seite politisch suspekt?

Suspekt waren laut meinen englischsprachigen Quellen auch die Umstände von Knut-Teja Kremkes Ableben im Alter von 37 Jahren, also nach Adam Riese ungefähr 1978? Keine Ahnung, was sie damit sagen wollen. Ich werde es vielleicht herausfinden, wenn das Buch in der nächsten Woche oder so eintrifft.

Ich finde das jetzt alles erstmal massiv interessant. Was ich damit machen werde -- keine Ahnung. Wenn ich das Buch über Nurejew habe, werde ich dem guten Knut-Teja Kremke (hach, der Name ist so schön schräg, den muß man einfach immer voll ausschreiben) erst mal 'nen Wikipedia-Artikel spendieren, auf Englisch und Deutsch.

Und dann? Mal sehen. Vielleicht nichts. Vielleicht recherchiere ich dann was anderes...


* Sorry, damals hieß das wirklich Leningrad. Die Umbenennerei in dieser Stadt treibt mich regelmäßig in den Wahnsinn (und das ist noch, bevor ich anfange, mich über die Transskription kyrillisch geschriebener Namen aufzuregen, die beliebig variiert werden kann) - also versuche ich, immer den Namen zu verwenden, der zu der Zeit, von der ich rede, gültig war. Ich habe einen Experten an der Hand, der mir die wechselnden Namen der Petersburger Straßen im Laufe der Zeiten genau erläutern kann.

** Den Teil mit Knut lassen die Autorin der neuen Nurejew-Biographie und der Dokumentarfilmer gleich weg. Ich glaube, 'Knut' kennen die da nur im Zusammenhang mit kleinen Eisbären, während 'Teja' für die einfach nur massiv exotisch klingt.

*** Spitzname naheliegend wegen des unglaublich bemühten und geschraubten Stils, in dem das Buch geschrieben ist. Ich habe in den späten 90ern, nachdem ich einiges vom Personal dieses meines alten Lieblingsbuchs in Gary Jennings' 'Raptor' wiedergetroffen habe, nochmal versucht, das Buch wiederzulesen, und konnte nicht. Konnte einfach komplett nicht - der Stil war so schrecklich, das konnte man doch nicht lesen und ernst nehmen! Und so viele Seiten davon! Und das Buch fiel eh auseinander. Nein, also wirlich, nein!!

**** Mein Vater hat noch so ein Ding. Spiegelreflexkamera von Leica aus den 1960ern, völlig manuell/mechanisch, mit separatem Belichtungsmesser. Sehr kompliziert zu bedienen, braucht Rollfilm, macht aber massiv gute Bilder, wenn sie denn erst mal welche macht. Was jedes mal ungefähr so lange dauert wie das Laden eines Vorderladers. Umso mehr Respekt habe ich für Knut-Teja Kremke und die unglaubliche Bewegung und Dramatik in seinen Photos.

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nazgulnr5, Montag, 1. Oktober 2007, 02:06
Okay, ich habe jetzt politisch nix dazu zu sagen, aber als ich etwa 8 Jahre alt war, sind meine Eltern zum Elternabend in der Grundschule abgezogen und haben mich vor dem Fernseher sitzen lassen.
Es kam "Ein Kampf um Rom".
Seitdem heißt die Hälfte meiner Lego/Playmobil Pfede Teja (die andere Cethegus) und ich wünschte mir zu jedem Weihnachten/Geburtstag ein römisches Geschichtsbuch.
Und ich habe geheult wie eun Schloßhund als mir in der Schule ein solches Geschichtsbuch gestohlen wurde.
Merket liebe Eltern: laßt eure Kinder nicht einfach vor der Glotze sitzen.
PS: Ich habe mich dumm und dämlich gefreut, als ich mit 10 Jahren Theodor Mommsens Römische Geschichte in acht Bänden bekam.

sethos, Montag, 1. Oktober 2007, 10:29
Der kleine Römer-und-Gothen-Geek
Das Buch hast du dann aber auch gelesen, oder? In dem italienischen Historienschinken aus den 60er Jahren, der sich 'Kampf um Rom' nannte, fiel Teja nämlich gar nicht weiter auf.

Ich habe Jahre gebraucht, den Film zu sehen zu kriegen, weil der im Sommerprogramm der Wiesbadener Kinos, in dem sie alte erfolgreiche Filme zeigten, immer genau dann lief, wenn wir weg waren, mit Vorliebe bei unseren Verwandten in der DDR.

Dorthin durfte ich mein Lieblingsbuch nicht mitnehmen - mir wurde gesagt, es sei den DDR-Leuten politisch suspekt und werde womöglich an der Grenze beschlagnahmt. Dafür mußte ich immer einen kleinen Stapel ganz neue Kinder- und Jugendbücher in meinem Gepäck mitnehmen, als 'Reiselektüre'. Das waren in Wahrheit Geschenke für die Ossi-Kinder, die eigentlich von Staats wegen keine West-Bücher haben sollten. Im Austausch wiederum durfte ich dann in den Ossi-Buchhandlungen einkaufen, soviel ich wollte. Der Zwangsumtausch mußte ja auch weg. Ostgeld hatten unsere Leute ja, das war nicht so wesentlich interessant.

Aber bis zum 'Leningrader Ballett' bin ich nie gekommen in den Ossi-Buchhandlungen. Ich glaube, ich hätte unbegrenzt Bauklötze gestaunt über einen Menschen, der ernsthaft und in echt Teja heißt - und das in der DDR auch noch darf! Wo das doch politisch suspekt war...

arboretum, Montag, 20. Juli 2015, 18:21
Hieß jenes Kino Passage und befand sich an der Wellritzstraße?

sethos, Montag, 20. Juli 2015, 19:57
Das, und dann noch das oben in der Bleichstraße, wo man wartete, wenn man den Bus wechseln musste -- da habe ich dann immer die Sommerprogrammaushänge gesehen. Das war lange vor VHS; solche Sonderprogramme waren die einzige Möglichkeit, Filme nochmal zu sehen, die durch waren.

arboretum, Montag, 20. Juli 2015, 20:12
Habe gerade einmal Google gefragt, das Kino an der Bleichstraße gibt es noch, es heißt Arkaden.

sethos, Montag, 20. Juli 2015, 21:14
Genau!! Genau das meine ich!

gorillaschnitzel, Montag, 1. Oktober 2007, 12:00
Sehr schöner Artikel....grazie...

sethos, Montag, 1. Oktober 2007, 12:36
Danke. Ich weiß jetzt noch nicht genau, was für ein Artikel das jetzt eigentlich ist -- ein Nurejew-affiner? Ein Photographie-affiner? Ein DDR-affiner?

Aber ich fand, ich mußte das jetzt mal schreiben. Freut mich, daß auch diese Sorte Zeug jemand liest, und nicht nur den Katzencontent und die kurzen, fiesen politischen Bemerkungen.

gorillaschnitzel, Montag, 1. Oktober 2007, 12:39
Wurscht, was es is. Gut isses. Das reicht.

sethos, Montag, 1. Oktober 2007, 12:41
Danke!

ico, Montag, 12. November 2007, 00:02
Teja Knut Kremke und was sich sonst noch so dahinter verbirgt...
Hier eine Antwort oder Kommentar zu dem Artikel von nazgulr5( interessanter Name, ha,ha).
Es ist schon erstaunlich wie ein Name doch so zu Erheiterung und auch Forschergeist führen kann, aber bei den Recherchen um Ihn müsste aufgefallen sein, das sein Name nicht Knut Teja Kremke heißt sondern Teja - Knut Kremke. Ich weiß nicht ob das jetzt in dieser Anordnung immer noch so lustig für dich klingt...aber ich bin sehr gerührt von der Anteilnahme zu seiner Person denn ich bin seine leibhaftige Tochter mit dem Namen Jurico Tatjana Kremke. Wir sind also mit sehr extravaganten und eigennen besonderen Namen von Geburt aus benannt wordenwas wohl von den besonderen individuellen und -freigeistbetonten Eltern stammen muss. So schreibt es jedenfalls unsere Familiengeschichte. Teja - Knut ist übrigends ein Doppelname deshalb der Bindestrich und er selbst und im allgemeinen wurde Teja Kremke genannt. Der Name ist vom Ursprung her urgermanisch und bezeichnette den letzten König der Ostgoten.
Ja und ansonsten komme ich wenn ich von seiner Person erzählen möchte nur ins schwärmen und kan von seiner außergewöhnlichen Begabung und seiner besonderen Person als mein Vater und Choreograf und Balletttänzer wie gesagt nur schwärmen und es gibt noch viel von ihm herauszufinden und verlangt in die Öffentlichkeit gestellt zu werden! Nicht nur seine besondere Gabe des tänzerischen Könnens in gleicher Weise wie Nurejew und Busenfreund sondern auch seine besondere Beobachtungsgabe im Sehen von dem besonderen tänzerischem Ausdruck ( Fotos und Filme) lassen auf ein Genie in seinem Fach schliessen. Auch seine Choreografien waren immer von besonderem Wert und ich bin sehr darum bemüht sein Lebenswerk ans Licht zu heben und besonders seinen tragischen Tod aufzuklären.
So war Teja nicht nur ein Mensch mit gewöhnlichen Namen sondern auch ein sehr außergewöhnlicher bewundernswerter Mensch der leider viel zu früh (ver)storben wurde!?

sethos, Montag, 12. November 2007, 00:23
Ich fühle mich nachgerade geehrt von Ihrem Kommentar auf meinem Blog!

Das mit dem letzten König der Ostgoten war mir bekannt - daher der Kommentar des Nazgul, der den historischen Roman von Felix Dahn, in dem dieser Teja eine wichtige Rolle spielt, genauso gut kennt wie ich.

Sobald das Buch von Julie Kavanagh (ich habe es schon, aber noch nicht fertig gelesen) ins Deutsche übersetzt wird (und ich bin sicher, das wird es!), wird Ihr Vater sicherlich auch im deutschen Sprachraum wieder bekannter; fast alle Google-Treffer im Moment sind auf Englisch.

Ich bin vor allem der Meinung, daß er als genialer Fotograf wiederentdeckt zu werden verdient - auch wenn sich das Interesse and der vorher unbekannten Verbindung zu dem berühmten Nurejew entzündet, so kann doch jeder, der den Bildband über's 'Leningrader Ballett' durchblättert, auf Anheib sehen, wie begabt er war.-

Was mich jetzt aber doch gleich sehr neugierig macht: - (ver)storben wurde? Inwiefern?

ico, Montag, 12. November 2007, 01:02
Es gibt zu der Person Teja und seinem öffentlichen und privaten Leben noch vieles herauszustellen und vorallem nicht nur das neben Nurejew sondern ebend auch das durch diese Freundschaft dann bestimmte Leben was total vom KGB und der Staasi kontrolliert war und ihn als Künstler und liebevollen Familienvater in chaotischste Krisen stürzte bis dahin das sein Tod ein ebend sehr mysteriöser war, wo es mir darum geht die Wahrheit darüber zu entschlüsseln. Mehr kann ich dazu jetzt noch nicht schreiben und bin für jedes Interesse und Unterstützung zu diesem Thema sehr dankbar. Die Kunst kann nur in Freiheit seinen wahren Ausdruck finden und das war nach Nurejews Weggang für ihn leider so nicht mehr wirklich möglich.Auch spielten ebend machtpolitische Interessen eine große Rolle in der DDR bis dahin das bestimmte Choreografien und deren Beifall ihn nie erreichten...usw. das ist alles sehr viel Stoff un d soll geordnet werden, so das er wie mir derzeit erscheint nicht ausgelöscht ist aus der Staatsoperngeschichte der DDR und seiner Zeit die er gelebt hat.

ico, Montag, 12. November 2007, 01:28
Hier noch ein Zusatz zu meinem ersten Kommentar, ich bitte um Endschuldigung Nazgulr5, da ich doch Sethos meinte der den Artikel um Tejas Namen und seine Person interessiert. Hatte einfach Eure Namen verwechselt die übrigends einfach sehr originell sind und jeder für sich stehen und natürlich meine Achtung haben.

sethos, Montag, 12. November 2007, 01:35
Das ist sehr viel Stoff, in der Tat - aber es ist leider das öffentliche Interesse in Verbindung mit Nurejew, was die Aufmerksamkeit bringen wird, die dein Vater schon ganz für sich alleine verdients hätte.

Allein schon für diese eine schwarze Seite in diesem Bildband lohnt es sich schon, weiter zu fragen. Wenn du selber diesen Stoff zusammenträgst - fang an! Wenn das Buch über Nurejew in den Feuilletons erscheint, ist es die richtige Zeit, eines über Teja-Knut Kremke einem Verlag anzubieten. Der Nazgul kann sicher sagen, welchem -- der Nazgul schreibt unter anderem die verschiedensten Bücher und Artikel für seinen Lebensunterhalt, und kennt Verlage. Ich auch, aber ich renzensiere nur Bücher, und auch nur die, die andere auswählen.-

ico, Montag, 12. November 2007, 23:23
Es scheint mir jetzt der geeignette Zeitpunkt zu sein mit allem zu beginnen was Tejas Person betrifft. Auch spornt mich Dein Interesse und Deine Gedanken um ihn an , so daß ich spüre das ebend auch Vergangennes seinen Platz in der Zukunft hat und nicht einfach so ausgelöscht sein soll.
Viel Material ist in meinem Besitz und offenes wird gefunden und muss zum zweiten Male bei der Gauck-Behörde angefordert werden was aufgearbeitet wurde und und und. Aber eine Kurzbiografie ist in Arbeit und dann folgt weiteres. So danke ich Dir für Dein Interesse und hoffe Dir bald mehr bieten zu können.

sethos, Montag, 12. November 2007, 23:33
Sobald Du mehr hast, würde ich durchaus gerne den Text 'beta-lesen', wie es im Online-Jargon heißt -- das heißt, die erste Fassung lesen und dann Fragen stellen, wie sie ein 'echter' Leser (des Buches) dann auch stellen würde - so daß Unklarheiten beseitigt werden, und sicher gestellt wird, daß der Text als Buch funktioniert.

Auch würde es Sinn ergeben, über Deinen Vater erstmal einen Wikipedia-Eintrag anzulegen (deutsch und englisch). In der Wikipedia ist Eigenrecherche nicht gefragt; im Gegenteil, alles, was man da sagt, sollte belegbar sein. Ich hatte mir schon überlegt, ob ich das nicht mache, wenn ich das Buch über Nurejew endlich fertig gelesen habe; im Moment habe ich aber ein Projekt für meine Lohnarbeit, das ziemlich meine gesamte Hirnbandbreite mit Beschlag belegt.

Aber daß man Teja-Knut Kremke in der Wikipedia finden sollte, der Meinung bin ich immer noch.-

sethos, Dienstag, 13. November 2007, 00:01
Ich bin in München; das ist ein bißchen weit weg. Aber ich komme eventuell gegen Ende Dezember nach Berlin, aber das ist noch nicht raus.-

Ich habe schon mal einen Wikipediaeintrag 'from scratch' geschrieben, weil ich fand, es sollte einen geben -- über Dmitri Pawlowitsch Romanow, der mir mal im Zusammenhang mit Rasputin vor die Recherche-Flinte gelaufen war. (Ich interessiere mich für viele nicht-alltägliche Dinge und habe diese gelegentlichen 'Forschungsanfälle', wenn ich den Kopf dafür frei habe.) Also, ich habe zumindest einen Wikipedia-Autoren-Account, und weiß, wie man es macht -- und verlasse mich auch gerne darauf, daß dann die Dauer-Kontributoren die formalen Fehler ausbügeln. Dafür ist es Wikipedia - da wurde die trendige 'Collaboration' erfunden.-

Und ja, laß uns damit anfangen. Dann ist schon ein Grundbestand da, wenn das Buch über Nurejew auf Deutsch rauskommt (ich sollte mal meine Buchkontakte bitten, da ein Auge drauf zu haben und mir zu sagen, wenn es in den Vor-Vorschauen auftaucht) und die Feuilleton-Journalisten alle Google und Wiki fragen.-

ico, Dienstag, 13. November 2007, 00:40
Julie ließ wissen das eine Auflage ihres Buches über Nurejew im nächsten Jahr in deutsch erscheint und und und aber wie kann ich dir eine Kopie der BBC-Docu digital zukommen lassen um deinen Forschergeist zu füttern???

sethos, Dienstag, 13. November 2007, 00:49
Nächstes Jahr Frühjahr oder Herbst, tendenziell?

Und für die BBC-Doku wäre ich extrem dankbar. Hast Du sie denn digital?

Es gibt Upload/Download-Sites für solche Zwecke, wie Megaupload, aber die sind voller Werbung und tendenziell furchtbar langsam, selbst bei DSL.

sethos, Dienstag, 13. November 2007, 01:09
Ja - schick' mir eine Email unter [[ETA ein Tag später: jetzt zensiert; die Lady ico hat die Adresse nun, und ich brauche keine Emails von Leuten in meiner Mailbox, die mit meiner Meinung zu irgendwas ein Problem haben]], und ich schicke Dir die Adresse der auf meinem Blog schon gelegentlich erwähnten 'Metropoliten', die mir die CD-Kopie dann freudig weitergeben werden; das ist nicht das Problem.

Die Email-Adresse da oben halt passend restaurieren; es gilt nur als sehr unvorsichtig und Spam-trächtig, seine Email-Adressen offen für Webcrawler lesbar irgendwo hin zu schreiben.-

sethos, Dienstag, 13. November 2007, 01:40
Die Metropoliten haben ihr Büro unten im Keller, und ich bin eh' in der Arbeit, wenn die Pöstler vorbeikommen. Außerdem steht nicht 'Sethos' am Briefkasten.-

**grins**

ico, Dienstag, 13. November 2007, 01:59
Wird schon, und klinke mich hiermit aus deinem Block aus und danke, alles weitere emil.

sethos, Dienstag, 13. November 2007, 02:02
Okay - klasse, danke!

nazgulnr5, Mittwoch, 14. November 2007, 00:48
Außerdem steht nicht 'Sethos' am Briefkasten.-
Nich?? Und ich hab immer... naja, egal...

sethos, Mittwoch, 14. November 2007, 00:51
Du klingelst immer bei Sethos, huh? Und hast deine Wahrnehmung nie in Zweifel gezogen...

*grins*

jyk, Sonntag, 13. April 2008, 00:21
regarding teja
i see you haven't written in your blog for a while.
when i read your blog i was rather shocked how you were going on about a strange name such a teja-knut kremke.
as his daughter yurico has corrected you it was in fact teja-knut and they called him teja,or teyka how nureyev called him.
i myself am teja first grandduaghter josepha-yasumi kremke. again with strange name! our strange and in fact great names are common in our family.
on top of that,i was dancing ballet aswell, but not proffessionally really. But i also have his photography skill!

i wish that people understand and speak only good about my grandfather. i never met him but i look like him allot,i have his talents and simply adore him.

thank you

sethos, Sonntag, 13. April 2008, 00:43
As you're writing in English, I assume you're not proficient in German? Then you'll have missed the finer nuances of my blog post, which sincerely admires his photographic work and just shows sincere amusement at the naming choice that was so very typical for its time -- with a fascinating difference...

To read my newer blog posts, you just click on the menu item 'Startseite'; there you will see all my posts, reversely chronologically, including my great amazement when a great lot of search engine hits came through here the night and morning after when the TV channel named arte first aired the documentary about Nureyev's Russian years in German. Seems I was the only web site to have mentioned Teja-Knut Kremke in German, before that.

I do blog in English, elsewhere, but don't give that URL here, on principle. I started the 'Sethos' blog using my user name on dotcomod.com, an important 'community blog' during the collapse of the New Economy; I found I wanted a place to air my views that weren't directly connected with the subject of DCT. I pick up and drop subjects very fast, and very randomly, so this is an old post about something that struck my fancy at the time. What interests me most at the moment is the Germanic construct of the Nithing, how that inspired the dark chapters of European Medieval history just as much as Christian prejudices (witch-hunts etc.), and the fact that mention of Knights Templar now automatically ends all discourse, as comparison with Nazis and Hitler used to -- anybody mentions Templars, and nobody takes them seriously any more, and shouldn't.

I'm a blogger, I write about what I please, and I am easily amused. And then, I am just as easily amused by the next thing.

So, less with the 'shocked' and 'corrected', please, especially if you don't fully understand what I was on about in the first place.-

Thank you!

knut keding, Freitag, 4. Juli 2008, 20:44
Teja Kremke starb am 13. August 1979.

sethos, Samstag, 5. Juli 2008, 01:54
Danke. Das wußte die Dokumentation von der BBC auch. Nur hat leider Wikipedia meinen 'stub' immer wieder gekillt. Sie fanden den Mann nicht relevant. Schade eigentlich.-

musi, Montag, 5. Januar 2009, 11:45
*...Mal abgesehen davon, daß die Bilder auf sämtliche Bildunterschriften verzichten, einfach eine Geschichte des russischen Balletts als Vorspann, und Listen von Balletts und Tänzern im Anhang haben, was den guten Knut-Teja Kremke in die Lage versetzte, drei oder vier Photos von dem zu dem Zeitpunkt längst in den Westen abgehauenen und zum Weltstar gewordenen Nurejew reinzuschmuggeln...*

Ein wunderbares Buch, die Fotos sind berückend schön, ästhetisch und naturgemäß auch wesentlich vielsagender als der einleitende Text - nur Nurejev habe ich auf keinem Foto wiedererkennen können.

Darf ich um kurze Hilfe bitten?



Freundliche Grüße von M.

jean stubenzweig, Samstag, 23. April 2011, 15:57
Bei mir drüben hatte ich es vor ein paar Tagen gefragt, aber bislang leider keine Antwort erhalten. Deshalb hake ich hier nochmals nach: Gibt es eine Weiterentwicklung? Veröffentlichen Sie das denn anderswo? Ist das bereits geschehen?

sethos, Samstag, 23. April 2011, 16:08
Oh sorry.-

Nein, die Antwort zu allem ist nein -- ich sehe nicht, daß es sich lohnt, mich mit den Wikipedianern anzulegen, und die Tochter ist damals plötzlich in Schweigen verfallen. Treffen in Berlin kam nie zustande.-

Und ich bin dann wegen dürftiger Faktenlage (alles, was man weiß, steht im Grunde bei Julie Kavanagh) bald die nächste memetische Tangente hinuntergewandert. Der Wikipedia-Artikel wäre eh nur dafür dagewesen, einen Stub zu etablieren, um zu konstatieren, der Mann hat existiert. Und um Leute, die ihn suchen, endlich von meinem Blog wegzubringen.

susette55, Sonntag, 19. Juli 2015, 12:28
Ich habe mir auch das Buch "Leningrader Ballett" besorgt, (gibt es bei ebay für wenig Geld) . Danke für die Anregung, aber Fotos von Nurejew konnte ich nicht entdecken.
Wie bist Du auf die Idee gekommen, dass da Nurejew drin sein könnte?
Viele Grüße

sethos, Montag, 20. Juli 2015, 15:05
Weil der Fotograf und Tänzer, der die Fotos gemacht hat, allem Vernehmen nach wohl damals in Leningrad Nurejews Lover war.-

arboretum, Montag, 20. Juli 2015, 20:19
Wenn das die Enkelin liest, gibt es womöglich wieder strenge Kommentare. ;-)

(Da, da, dort, dort und dort steht es aber auch, im dritten, vierten und fünften Artikel werden die unklaren Todesumstände erwähnt, im vierten auch die Schwierigkeiten, die seine Freunde aufgrund seiner Flucht bekamen und im fünften, wie es Teja erging.)

sethos, Montag, 20. Juli 2015, 21:16
Wow, kaum wartet man paar Jahre, schon finden sich richtig inhaltlich interessante Artikel im Internet! Vielen Dank!

susette55, Donnerstag, 23. Juli 2015, 16:06
Sethos, Du schreibst"weil der Fotograf, der die Bilder in dem Bildband "Leningrader ballett" gemacht hat auch Nurejews Lover war". Das bedeutet doch nicht automatisch, dass in dem Bildband auch Fotos von Nurejew drin sind. Ich und andere - wir können das in dem Bildband nicht erkennen. Hast Du Dich vielleicht geirrt?
Auf welchen Bildern in dem Bildband von Teja Kremke "Leningrader ballett"soll Nurejew drauf sein?

arboretum, Donnerstag, 23. Juli 2015, 16:56
Zwei der Artikel, wie etwa der im Telegraph vom 17.09.2007, erschienen im Hinblick auf die BBC-TV-Doku von John Bridcut, der andere anlässlich der Veröffentlichung der Nurejew-Biographie von Julie Kavanagh im selben Jahr und zwei zum 70. Geburtstag von Nurejew im Jahr 2008.