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Street life...
... oder, der Äppelwoi, den es nicht gab

Da waren ein Nazgul und ein untoter Altägypter heute in der Maxvorstadt unterwegs. Klassizistische Fassaden oben (oder grauenhafte 70er Jahre, wenn man Pech hat), Antiquitätenläden und Galerien unten.
Oder efeubewachsene Bankgebäude, wie dieses. Es ist die Deutsche Bundesbank, Außenstelle München - ich nehme an, da rechnet man noch in imaginären D-Mark.

Wir waren jedenfalls in Don-Alphonso-Land unterwegs, weil die Malerin von nebenan uns empfohlen hatte, wir sollten doch diese eine Galerie* angucken.Es war Wochenende der offenen Galerie oder so, und da gab es diese wunderbaren mathematischen, abstrakten Umsetzungen eines Fliesenfußbodens vom Berg Athos. Also sind wir hingepilgert. Die Leute in der Galerie waren etwas bestürzt; ich nehme an, die sind nicht an Untote und Geeks gewöhnt. Dabei das ist das ein total geekiges Projekt! Elektronisch erfaßte alte Fliesen, ausgedruckt in CMYK in vielen verschiedenen Permutationen - er verwendet wirklich nur reine Farben, die in den komplexen Mustern in Farben zu schimmern scheinen, die gar nicht da sind.

Dann sind wir so untot wieder davongewandelt, wie wir gekommen sind, und da kamen wir bei dieser merkwürdigen Veranstaltung auf der Ludwigstraße vorbei, da gab es a) Biofutter b) alternative Energien c) Probe-Massagen und d) schrecklich hippe Sportarten. Alles nicht so das Rechte für die Untoten, aber es waren Himmel und Menschen unterwegs - alle, die nicht auf der Wiesn waren. Und es gab auch einen Promo-Wagen, für diesen irischen Äppelwoi, der in München mit einer Riesenkampagne promotet wird, ohne daß es ihn irgendwo jemals zu trinken gäbe.

Wir haben uns draufgestürzt - aber natürlich waren sie aus! Es gab keinen Äppelwoi zu trinken. Ich habe dem Promo-Team die Meinung geblasen (die können persönlich nicht wirklich etwas für die katastrophale Unplanung der Marketing-Fuzzies aus Irland, die den gesamten Vetrieb einem einzigen krauterigen Getränkemarkt in der Maxvorstadt anvertrauen, aber ich war durstig und frustriert), und der Nazgul hat den Verdacht geäußert, Magners Cider gibt es gar nicht! Es ist Sim-Cider - existiert nur virtuell, aber keiner kann es jemals trinken, es wird irgendein Umstand dazwischen kommen.

Also sind zwei durstige Untote hier im Haishausener Hinterhaus aufgeschlagen und haben 'Vendetta' angeschaut und dazu Rotwein getrunken. Das hat der chaotische Äppelwoi-Verein davon! Wir würden ihr Zeugs ja kaufen, wir würden sogar Geld dafür zahlen, aber ES GIBT ES EINFACH NICHT!!! Das nervt.-


* Wenn die Ausstellung vorbei ist, dann werden auf der Homepage andere Arbeiten auftauchen, folgere ich daraus, daß diese Ausstellung jetzt total Thema ist.

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